29.8.08

Multihouse | 멀티하우스

Was auch immer an diesem Multihouse, in dem ich untergekommen bin, "Multi" sein soll, der Raum ist vom Raum eher Solo... Zwei Personen können drin sitzen, bei dreien kann man sich schon nicht mehr bewegen. Da ich sowieso nicht lange hier bleiben will, ist das gar kein Problem und ich bin auch sehr froh, dass ich die ersten Tage hier untergekommen bin, da die Lage unschlagbar ist. Auf Dauer möchte ich aber vielleicht doch ein wenig mehr Komfort als die Wahl zwischen "Sitzen am Tisch", "Liegen auf Bett" und "Stehen in Bad". Die Fotos auf der Homepage täuschen, denn die Zimmer sind wirklich noch kleiner als dargestellt. Das Witzige ist, dass selbst Herr Dr. Kwon, die gute Seele der Akademie und ihr Leiter, hier eine Weile gewohnt hat bis er eine Wohnung gefunden hatte.
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Dass ich aber nur über den Zebrastreifen gehen muss, um in die COEX Mall zu kommen, ist ebenso praktisch wie der Fakt, dass es zur Akademie wirklich keine 5 Minuten dauert. Wie sich das für ein ordentliches Gositel gehört, gibt es auch eine Küche mit lecker Reis, Kimchi, Ramyeon und Eiern kostenlos, ebenso wie Wasserspender. Die Klimaanlage funktioniert gut, das Bad wird regelmäßig gereinigt und das Internet..naja, meine Festplatte ist mal wieder voll nach 2 Tagen, sagt glaube ich alles. Wie schön, dass in Korea runterladen (ebenso wie alle anderen Gesetze) nicht verfolgt wird. Grins.
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Die Besitzerin ist eine sehr nette Ajumma, die sich natürlich sehr um mein Wohl kümmert und mir ständig was Gutes tun möchte, mich über Anrufe für mich auf dem Laufenden hält, mir den Müll rausbringt, immer mal wieder fragt, wie zufrieden ich mit der Aircon-Temperatur bin etc.
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Kurz gesagt, an sich fühle ich mich hier sehr wohl, aber auf Dauer wäre mir Samseong, so wie ich es mir dachte, wohl zu unkoreanisch, einfach zu "glatt", um hier zu wohnen. Es gibt zwar einige kleine Geschäfte und Restaurants, aber alles konzentriert sich schon um die Parkanlagen, Hochhäuser und die COEX, sodass dieses kleine verwinkelte Dorfleben, das ich so liebe an Seoul, hier überhaupt nicht mehr rüberkommt. Ist zwar auf seine Weise toll, weil es dieses Metropolenleben ist und die Quote an Damen in Business-Kleidung so hoch ist, dass es hormonell kaum auszuhalten ist, aber irgendwie finde ich das Seoul, in dem man noch halb verschlafen in Hausschuhen be der Ajumma um die Ecke frühstücken kann und seinen Stammsupermarkt hat, in dem man um 2 Uhr nachts noch sein Zeug holt, zum Leben angenehmer. Der Plan in Richtung Geondae zu ziehen, bleibt also bestehen und ich werde das Wochenende mal nutzen, um mich umzuschauen.
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