9.12.08

Korea hat den Superstar

Die diesjährigen Suneung-Ergebnisse sind raus, d.h. also jetzt wissen hunderttausende junge Koreaner, wofür sie die letzten Jahre ihres Lebens geopfert haben. Oder eben nicht.
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Dieses Jahr war die Prüfung ein wenig schwerer als in dem inzwischen schon legendären letzten Durchgang, in dem viele einen relativen Freifahrtsschein bekommen hatten. Trotz der Anhebung des Niveaus gibt es aber einen Schüler, der in allen Fächern die absolute Punktzahl erreicht hat, 710 Punkte.
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Dankenswerterweise stürzen sich jetzt die Medien auf ihn und fragen ihn nach seinem Erfolgsrezept. Die besten Schulen und Hakwons? Teure Privatlehrer und geheime Antwortlisten? 3-4 Stunden Schlaf und eine Mutter, die ihn mit einem Bambusrohr am Schlafen hindert?
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Das Gegenteil.
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Er hat zumindest 6 Stunden täglich geschlafen, kommt aus einer recht normalen Seouler Oberschule und erzählt, dass wenn er zu gestresst vom Lernen war, er einfach Fernsehen geschaut hat oder Basketballspielen gegangen ist. Als besonderen Lerntipp gibt es von ihm nur, dass die (recht preiswerten) Lernhefte von EBS, dem kostenlosen öffentlichen Bildungsfernsehen, ihn optimal vorbereitet hätten. Hakwons hat er zwar Mal besucht, aber da ihm das wenig geholfen hat, hat er sich da nicht drauf verlassen und ist auch nur unregelmäßig hingegangen.
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Ich kenn das ja von Hyeri. Sie hat sich auch zu Schulzeiten schon über diejenigen ein wenig lustig gemacht, die den ganzen Tag nur für Suneung lernten. Stattdessen ist sie nach dem Lernen mit ihren Freundinnen auf Konzerte und ins Kino gegangen und es hat trotzdem (oder gerade deshalb) für die KU gereicht.
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Sicher, das sind alles Rezepte, die nicht für jeden gelten können. Wer schon in der Mittelschule zurückhängt, braucht sicher jede einzelne Minute, um die ganzen geforderten Fragen zu pauken. Aber dankenswerterweise gibt es einen zaghaften Trend unter einem Teil der Schüler sich so wenig wie möglich von der Prüfung stressen zu lassen, dabei aber das Lernen nicht zu kurz kommen zu lassen. In den Buchhandlungen suchte man früher Bücher a la "nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir" vergebens, inzwischen findet man aber z.B. bei Yeongpung einen ganzen Tisch mit Büchern, wie man Schulstress und Druck so abbaut, dass man den Kopf frei bekommt. Leute, die so etwas kauften, galten vor einigen Jahren noch als Schwächlinge. In Anbetracht der stark vereinfachten Zugangsbedingungen für die Uni und die inzwischen eingeführten Extra-Begabungen, die Berücksichtigung der Noten aus der Schulzeit etc. ist das natürlich auch einfacher geworden. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn dieser Trend sich fortsetzt. Vielleicht haben dann die Schüler hier an der Gyeonggi-Go auch Mal die Zeit sich unterschiedliche Frisuren zuzulegen oder die Adiletten gegen richtige Schuhe einzutauschen.
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4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ach glaubste doch wohl selber nit...das erzählen die immer
: nieeeee hakwon - nur zu hause mit kyo gwa soh gelernt - genug freizeit etc puhaha

믿거나 말거나 ㅋㅋㅋㅋㅋ

yj

Anonym hat gesagt…

언어 영역은 가장 자신이 없었던 터라 수능 시험을 앞두고 집중 공략했고 그래도 부족하다고 느껴 학원을 다니며 보충했다고

quelle yonhap :D

Gomdori@KU hat gesagt…

nee, also dem glaub ich das...die Mutter machte auch nicht so den 'pushy' Eindruck...

Dass er Angst vor dem 영어영역 hatte und deshalb ein 학원 besucht hat, bestreitet er ja nicht....aber gebracht hats ihm trotzdem nicht, weshalb er lieber die ebs-hefte auswendig gelernt hat...

Aber selbst, wenn es bei ihm nicht so war.....der Trend bleibt^^

그래도 덧글 남겨 고마워...오랜만이네...학교 공부는 잘 되가고 있니?ㅋ 아버님께도 안부 좀 ^^

Anonym hat gesagt…

wenn sie jetzt noch die berufsausbildung einführen/ausbauen um die künftigen generationen aufgrund von überqualifizierung nicht später frustriert in jobs zurückzulassen, für die sie kein studium brauchen, dann kriegen sie vielleicht noch die kurve bei dem ganzen bildungswahn *hust*