17.8.09

Cheongsong - Wir haben mehr als Aepfel

Heute morgen verliess ich zum zweiten Mal seit meiner Ankunft im Suedosten Jirye komplett und der Chef des Hauses, Herr Kim Won-gil war so lieb mich noch durch die Gegend an einem 700 Jahre alten Gingko-Baum und zu einem weiteren traditionellen Anwesen zu fahren, bevor er mich schliesslich 40 Kilometer weiter in Cheongsong, der naechsten Kreisstadt aussetzte.
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Hier siehts aus wie in einem wilden Italien. Ueberall Apfelbaeume und Berge und dazwischen Strassen mit ein paar Huetten. Total faszinierend. Hab mich entschieden doch nicht die ganze Zeit rumzusitzen und zumindest 3 Tage meines Urlaubs auch Mal was Aktives zu machen und die letzten weissen Flecken auf meiner touristischen Koreakarte zu fuellen.
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Sehr gute Idee. War heute im Juwangsan-Nationalpark (damit fehlen mir noch 3 um die Liste komplett zu machen...) und es war einfach nur grandios. Es war bewoelkt, leicht nieslig, leicht neblig. Und dann diese riesigen, gigantischen Felsformationen, Klippen. Es war als wuerde man sich in einem riesigen ostasiatischen Gemaelde bewegen. Einfach nur fasznierend. Und dabei hatte ich bisher noch nie gross Bilder vom Juwangsan gesehen. Dabei muss ich sagen, dass er locker in den Top 5 meiner Lieblingsberge in Korea ist. Und das beste ist, dass man all diese bizarren Felsen, Schluchten und Wasserfaelle auf fast ebener Strecke bekommt.
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Habe mich fuer die mittellange Tour entschieden und die 8.6 Kilometer haben ueberhaupt nicht weh getan. Ein angenehmer Nachmittagsspaziergang. Die ersten 2 Kilometer waren fast noch als "barrierefrei" zu bezeichnen, so einfach war der Wanderweg.
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Jetzt sitze ich hier in Cheongsong, einer sympathischen mittelkleinen Kreisstadt, die wie jede gute koreanische Kreisstadt alles hat, was man braucht, aber auch nicht viel mehr. Und sie haben einen ganz tollen Einfall gehabt. Anhand des "Song" von Cheongsong haben ihren Slogan erfunden.
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"Song of Nature". Im Original "자연을 노래하다" (die Natur besingen, eine Ode an die Natur etc.) klingt das noch sehr poetisch und im Englischen moecht ich fast kotzen. Wie ich heute abend so durch das Staedtchen gelaufen bin (vom einen Ende zum anderen, zwei grosse Kreuzungen) kam mir eine grandiose Idee fuer die deutsche Uebersetzung:
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"Cheongsong - ach komm, es koennt jetzt wirklich auch schlimmer kommen"
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Morgen gehts nach Yeongdeok an die Ostkueste, Riesenkrabben essen. Freu mich schon riesig nachdem ich neulich zum ersten Mal "echtes" Surimi, also kein Surimi, sondern frisches, ausgeloestes Krebsfleisch gegessen habe. Yeongdeok ist DIE Stadt dafuer in Korea.
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Natuerlich gehoert auch in Yeongdeok das uebliche Traditionelle-Anwesen-Pornoshooting dazu - D.h. Sarangbang, Anchae, Haengnangchae - alle Winkel und Ansichten, innen, aussen ^^
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