Angesichts der neuen Kämpfe in der Nationalversammlung, die mich regelrecht anwidern, äußerte Herr Park von der Minjudang (DP), die ich gerade noch für Kooperationsbereitschaft gelobt hatte, folgendes.
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“Wir müssen einsehen, dass wir den Willen der Arbeiter und Mittelklasse nicht in einer Nationalversammlung durchsetzen können, in der alle Entscheidungen durch Abstimmungen [mit Mehrheit] gemacht werden"
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Herr Park, wer hat die Mehrheitsverhältnisse in der Nationalversammlung eigentlich bestimmt? Demokratie ist nicht da, um den Willen aller durchzusetzen, sondern den Willen aller zu repräsentieren und den des Andersdenkenden zu respektieren und zu schützen. Seufz. Ach, muss man noch mehr zum Demokratieverständnis der koreanischen Linken sagen? Die Hannara ist zwar auch nicht heilig, aber ein ganzes Stück besser. Trotzdem: Das Hauptproblem der koreanischen Politik insgesamt ist eines, das nicht institutionell zu beseitigen ist; die durch die Interessen der einzelnen Lager verhärtete Politik der Konfrontation. Wer einen Kompromiss schließt, hat schon verloren, weil er schwach ist und "seine" Wähler verrät. Genau das Gegenteil wie es in Deutschland läuft, aber in beiden Fällen hat es eine spürbare Verlangsamung des demokratischen Prozesses zur Folge; nur sieht das in Deutschland deutlich würdevoller aus und im Endeffekt akzeptiert die Opposition meist die Mehrheitsmeinung.
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Ein langer Weg, ein steiniger Weg - aber angesichts solcher kämpfender Gockel wird einem vielleicht klarer, warum mir eine Park Geun-hye, die präsidial in der hintersten Reihe sitzt und die Hände überm Kopf zusammenschlägt und fast anfängt zu heulen, lieber ist als andere, die sich mitten ins Getümmel werfen, um ihre demokratische Eignung für höhere Ämter durch den Einsatz von Kreissägen, Hämmern und Feuerlöschern unter Beweis zu stellen.
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1 Kommentar:
lol, ja hab mir das video dazu mal angeschaut. schon witzig wie sie da "eingebrochen" sind - im wahrsten sinne des wortes.
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