12.2.10

Frohes Neues

방문자 여러분, 새해 福 많이 받으세요
Allen Besuchern viel Glück im Neuen Jahr
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In gut 24 Stunden beginnen nicht nur die Olympischen Winterspiele, sondern auch das Neue Jahr nach dem Mondkalender, dem aus koreanischer Sicht "echten" Kalender. Wir schreiben nach traditionellem Kalender dann das Jahr Gyeonginnyeon, das Jahr des "Weißen Tigers", bzw. wahlweise auch mit der Zuordnung "Metalltiger" belegt. Ein gutes Jahr, wie sowieso die meisten Jahre gute Bedeutungen haben. Weißer Tiger ist aber symbolisch noch aufgeladener und noch besser als andere Jahre. Weiße Tiger schmückten schon die Gräber der Goguryeo-Dynastie vor etwa 2000 Jahren. Muss man eigentlich nicht viel mehr zu sagen. Wer trotzdem mehr lesen möchte, kann dies in der von mir geschriebenen Kolumne bei VisitKorea tun (das Design habe ich allerdings nicht verbrochen..grins).
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Ob es daran liegt, ob es an der anziehenden Konjunktur liegt, jedenfalls ist dieses Seollal wirklich spürbar, obwohl es auch dies Mal nur einen "echten" Feiertag gibt und die anderen beiden aufs Wochenende fallen.
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Irgendwie war dieses Seollal die Aufregung eher zu spüren als zu Chuseok, dem anderen großen koreanischen Feiertag. Am einfachsten merkt man es an der Firma: Zu Chuseok gab es einige, die gar nicht groß Aufsehen gemacht haben und sogar noch länger gemacht haben. Heute wuselte alles schon um Viertel vor 6 herum, um Papier wegzuschmeißen, Aktenschränke abzuschließen, Plätze aufzuräumen und pünktlich um Punkt 6 strömte der Großteil der Abteilung raus. Auch auf der Straße überall Menschen mit Geschenksets, die üblichen süßen Kinder in traditioneller Kleidung und schon heute, am Freitag Abend ist hier im Verkehrszentrum Gongdeok alles deutlich ruhiger als sonst. Der Feierabend-Stau löste sich schon gegen 10 Uhr abends auf; Rekord. Dies lässt darauf hoffen, dass es in Seoul wirklich Mal ruhig wird, wie es mir ja zu jedem traditionellen Feiertag groß angekündigt wird.
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Tatsächlich ist es nicht nur das Gefühl, das mir sagt, dass an diesem Seollal wieder mehr Menschen herumreisen. Verschiedene Schätzungen gehen von knapp 23 Millionen Menschen aus, nach gut 21 Millionen im letzten Jahr. Was das heißt, da sollen sich die Experten streiten, aber eins ist sicher: Es heißt viel leckeres Essen und seltene Gelegenheit zum Beisammensein.
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Ich habe mir dieses Seollal nicht die Mühe gemacht eine eigene Ahnentafel aufzubauen, obwohl es eigentlich immer sehr schön ist, wenn wir das im Freundeskreis machen. Ich lasse dieses Seollal ruhig angehen, ein paar traditionelle Aufführungen, ein paar Gläschen Reiswein mit Freunden und natürlich Ddeok-Suppe, damit ich auch ein Jahr älter werde.
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In diesem Sinne, auf besinnliche Feiertage für alle, die in Korea sind, für die andere ein entspanntes Wochenende mit spannenden Olympia-Wettbewerben.
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Oder wie Meister Sotaesan es so treffend formuliert: "Ich würde mir wünschen, dass in dem Maße wie der materielle Wohlstand in unserem Land steigt, auch unser geistiger Wohlstand steigen würde."
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Gesagt hat er das wohlgemerkt noch bevor überhaupt abzusehen war, dass Korea jemals in die Verlockung von Luxus wie einer gesetzlichen 5-Tage-Woche oder Mutterschutz kommen würde. Zu Sotaesans Zeiten war es Luxus ein zweites Maultier zu haben, das man gegen Gebühr ausleihen konnte.
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