27.3.10

Rätsel im Westmeer

Nachdem klar war, dass es keinen Krieg gibt, sinkt das Interesse der westlichen Medien noch einmal rapide, aber Südkorea kommt nicht zur Ruhe: Egal, welchen der großen Fernsehsender man sieht, überall ist das Programm durcheinander, weil ein Sonderbericht den anderen jagt.
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Einen kurzen, faktisch fast korrekten Bericht mit Video bringt n-tv: Hier klicken
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Nur die Schlussfolgerung ist nicht ganz richtig: Man konzentriert sich nicht auf zwei, sondern insgesamt 3 Varianten und die dritte ist die interessanteste.
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Demnach könnte es auch sein, dass bei den "Übungsfeuern" der Nordkoreaner vor einigen Wochen, bei denen insgesamt 3.500 (!) Sprengköpfe abgefeuert wurden, einige Blindgänger in die NLL gefallen sind und das Schiff auf einen solchen gelaufen ist.
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Wieder einmal zeigt sich übrigens, dass gute Übersetzer wichtig sind, wenn man als ausländischer Medienberichterstatter gute Berichte abliefern will: Das derzeit in den Medien auftretende Wort "Hwayakgo" heisst wörtlich "Waffenkammer, Waffenlager", damit ist aber NICHT gemeint, dass das Schiff ein Waffenlager gewesen sei und diese Munition hochgegangen sei. Das Schiff operierte im "Hwayakgo", das noch die zweite und hier richtige Bedeutung von "Pulverfass", "Gefahrengebiet" trägt. Das Westmeer ist Schauplatz fast aller großen Konflikte zwischen Nord und Süd in den letzten Jahrzehnten gewesen, deshalb heißt es in den Medien oft "Pulverfass Westmeer".
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Auch das Statement der Präsidentensprecherin ist genau zu betrachten: Dort heißt es nicht, dass Nordkorea nicht verwickelt sei. Es heißt nur, dass Nordkorea wohl nicht direkt angegriffen habe. Himmelweiter Unterschied.
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Denn dadurch bleibt eine nordkoreanische Seemine und nordkoreanische Blindgängermunition noch immer im Bereich des Möglichen für die Ursache. Dazu passen auch die vielen Zeugenaussagen, die sich jetzt sammeln, nach denen das Schiff eindeutig von außen getroffen wurde. Endgültige Klärung wird nur die Untersuchung des Rumpfes bringen, doch dieses wird frühestens in 2 Wochen geborgen werden.
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Es bleibt also nur um die Opfer zu trauern und sich zu freuen, dass es nicht Auftakt zu einem großen Konflikt war, wie nach den ersten Augenzeugenaussagen der Bewohner von Baengnyeongdo zu erwarten war; diese hatten die Leuchtfeuerraketen der südkoreanischen Marine, die benutzt wurden, um das Unglücksgebiet taghell zu erleuchten als Artillerie missgedeutet und schon einen Kriegsausbruch vermeldet.
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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schlimm, diese kommunistischen Machtspiele, die immer Opfer fordern, also Menschenleben kosten! :-( Ein bedauernswerter Beweis dafür, was für ein Menschen verachtendes Diktatur-System der Kommunismus in Wirklichkeit ist, das/der real nichts mit seinem "Friede-Freude-Eierkuchen"-Getue zu tun hat und dem in keinster Weise irgendwie zu trauen ist! Wann nur lernen die Menschen aus der Geschichte und erkennt die Welt, was aktuell wirklich geschieht???

Mein Beileid den Hinterbliebenen!

Hoffentlich erkennst du Diktatur-Strukturen, mein Sohn, und berichtest bitte weiter, weil hier nicht an solche Informationen zu kommen ist.

Bussi und lG aus Berlin! deine Mama