Was im Moment weltweit passiert, zeigt nur mal wieder wie blöd die Menschheit als Gesamtheit ist, indem sie sich gegenseitig Angst einjagt und die Krise weiter verschlimmert. Würden sich jetzt einfach mal alle gegenseitig vertrauen, gäb es keine Krise mehr und das arme kleine Island müsste sich nicht Sorgen machen, dass es an einen potenten Investor verkauft werden muss. Womit hat Island das denn überhaupt verdient? Bis vor ein paar Tagen wusste ich gar nicht, dass es in Island überhaupt Banken gibt. Ich dachte, das geht alles mit Fischhandel und Anschreiben bei denen...
.
Und hier kann man dem Wechselkurs inzwischen beim Steigen zusehen. Ich dachte immer, dass die Wechselkursanzeigen relativ statisch seien. 5 Mintuen bei der Shinhan Bank gestern haben mich eines Besseren belehrt. Hyeri braucht einen guten Wechselkurs, d.h. wieder um die 1800, ich bräuchte jetzt schnell einen guten um die 2200 und im Dezember dann bitte wieder einen niedrigen. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und insbesondere nicht in diesen Panik-Reaktionen, die gerade die Welt erreichen.
.
Dass der Won aber nicht mehr das Papier wert ist, auf den er gedruckt wird, ist mehr als deutlich geworden. Ich mein, eine Währung, die gegenüber dem Dollar an Wert verliert, kann man einfach nicht Ernst nehmen. Korea sollte sich der Euro-Zone anschließen und anstatt der Brücken halt ihren König weiterhin drucken.
.
Hier beginnt langsam aber sicher die Panik um sich zu greifen. Die großen Zeitungen titeln "Wie konnten wir wieder 10 Jahre zurückfallen?" und eifrig wird appelliert, doch bitte seine Dollar und Euro brav anzulegen und nicht einzutauschen, weils gerade so passend ist. Auch solle man doch bitte sein Geld im Lande behalten, was auch passiert. Aber nicht weil die Regierung es sagt, sondern weil sich Auslandsreisen derzeit effektiv einfach mal innerhalb einer Woche um knapp 30% verteuert haben - da ist die Stornierung noch rentabel gegen, zumal man nicht weiß, was sonst noch so passiert.
.
Die koreanische Wirtschaft, so mein Glaube und meine Überzeugung, ist und bleibt nicht vom Zusammenbruch bedroht. Korea ist durch seine Strukturen und Marktposition leider aber sehr anfällig für Misstrauen und man merkt das Weggehen ausländischer Investoren aus Währung und Markt noch deutlicher und noch schneller als anderswo.
.
Auch wenn in Japan jetzt gerade ein Versicherer zusammengebrochen ist; auch die japanische Wirtschaft bricht nicht zusammen. Was bleibt, ist abwarten, wen es trifft und wann und wo. Was die Politik macht. Ich glaube es ist für jegliche Aussagen ein Spiel mit zu vielen Variablen auf allen Seiten. Wenn man aber nicht langsam das Vertrauen der Kleinanleger (was auch ein blöder Begrif ist für Leute, die ihr gesamtes Erspartes in Aktien gehauen haben) zurückgewinnt, dann wird der Boden noch lange nicht erreicht sein.
.
In diesem Sinne: Kauft Aktien in Korea und schickt mir alle Eure Euros, damit ich den koreanischen Konsum und den koreanischen Devisenmarkt ankurbeln kann...hihi
.
4 Kommentare:
da hab ich doch wieder lust das gute alte "lemmings" aus dem schrank zu krammen.
wie auch immer, eine der begleiterscheinungen des kapitalismus ist es, niemandem zu trauen. traurig, aber so sind wir nunmal mittlerweile...
Genau das Gegenteil war doch bis zur Krise der Fall, es wurden blind Subprimekreditbündel gekauft, ohne das Risiko überhaupt zu kennen und man hat blind irgendwelchen Ratingagenturen geglaubt.
@Jan Du bekommst dein Geld doch eh aus Korea oder habe ich das falsch verstanden, da kann dir der Wechselkurs doch egal sein. Meine Freundin bekommt ihr gesamtes Geld aus Korea und kann zusehen, wie ihr Geld hier in Deutschland immer weniger wert wird.
kein vertrauen zu haben und keine risiken zu prüfen sind 2 verschiedene dinge. angefangen hat das soweit ich mich erinnere mit der citibank: als ich meine ausbildung angefangen hatte waren unglaublich viele kunden bei uns in der hvb denen wir aufgrund der bonität keinen kredit gewähren wollten, die dann jedoch bei der citibank einen gewährt bekommen haben. die citibank hatte ein rechenmodel entworfen nach dem rauskam, dass die zahl der ausfallkredite die nicht zurückgezahlt werden noch in einem vertretbaren maße ist, sodass bei genügender maße verkaufter kredite es sich nach wie vor rechnen würde die paar ausfälle in kauf zu nehmen. diese praxis wurde dann auch auf andere banken ausgeweitet, da man ja die kunden halten wollte. in einem weiteren produkt wurden dann die ausfallkredite gebündelt und weiterverkauft und dann wurden wiederum weitere produkte entworfen um das ganze irgendwie aus den büchern verschwinden zu lassen und der schwarze peter halt von einem zum nächsten weitergeschoben... und das war nur der anfang im privaten kreditgeschäft. das hauptübel waren dann ja die immobilien wo das ganze dann aber noch komplizierter wird, noch verstrickter und wo - wie man nun sehen kann - niemand weiß wer ab wann dafür nun den kopf hinhalten sollte. deswegen sind ja auch alle maßnahmen bisher so wirkungslos - das ist alles einfach zu verstrickt, zu komplex und die folgen einer aktion zu unberechenbar... man man, das werden ein paar spannende wochen jetzt...
Scheiss Kapitalismus!!!
Moechte mal Wissen wieviele Spekulanten nun dadurch Reich geworden sind....:-(
Kommentar veröffentlichen