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14.7.10

Ein neues Universum

Galaxy S. Ein Phänomen. Samsung wurde mit dem Start der Smartphones richtig böse auf dem falschen Fuß erwischt. Samsungs Handyverkäufe sind in den Monaten ungefähr so eingebrochen wie deutsche Neuwagenzulassungen.
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Schon war vom Ende der Samsung-Vorherrschaft die Rede und dann kommt das Galaxy S. Der beste Bildschirm, den es je gegeben hat auf einem Handy, leichter und handlicher als das iPhone und selbst Android ist mehr als konkurrenzfähig.
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300.000 verkaufte Exemplare in zweieinhalb Wochen in Korea und über eine Millionen weltweit.
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Einziger Haken: Mein Internet, Handy und Fernsehen hängen zusammen (KT Olleh, Qook & Show) - das Galaxy S gibt es nur für SK-Verträge. Man stelle sich mal vor, was passieren würde, wenn Samsung das ausweitet. Aber selbst ich bin jetzt am überlegen, ob ich mir nicht einen zweiten Handy-Vertrag machen soll, um das Ding zu bekommen. So gemein.
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10.5.10

Griechenland in 10 Jahren Korea?

Die wohl sinnentleerteste Nachricht der letzten Tage habe ich heute morgen bei YTN gesehen. Da stand ein französischer Abgeordneter und erklärte allen Ernstes (grob):
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"Wenn wir heute sehen, wie Korea sich nur gut 10 Jahre nach der Hilfe durch den IWF aufschwingt wieder einer der wichtigsten Akteure in der Weltwirtschaft zu werden, habe ich keine Angst, dass Griechenland unsere und die Hilfe des IWF nicht nutzen wird."
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What the...
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Um mal in gleicher Art drauf zu antworten: Als in Korea die Krise ausbrach, wurden nicht Banken angezündet und Steine geworfen, sondern man hat trotz politischer Konflikte sein Familiengold zu Regierung und Banken gebracht, um das Land zu retten.
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Wenn man etwas qualifizierter antworten möchte: Die Wirtschaftsindikatoren sind doch wohl völlig andere als Griechenland heute. Zudem hat Korea nicht nur dank des IWF seine Wirtschaft gerettet, sondern weil es in einem gesamtgesellschaftlichen Kraftakt zu harten Einschnitten bereit war und Reformen gewagt hat, über die man sich in Griechenland nicht einmal traut zu sprechen. Zudem hat eine breite politische Koalition von konservativ bis strammlinks dezidiert einige Massnahmen des IWF abgelehnt und vieles erfolgreich anders gemacht als von der internationalen Gemeinschaft gefordert. Einmal abgesehen davon, dass Griechenland in Zukunft nicht auf wachsende Märkte für Oliven und Schafskäse bauen kann. Die wirtschaftliche Bedeutung von Tourismus wird übrigens überbewertet, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann - höchst labil, in keinem Verhältnis zu den Möglichkeiten "echter Industrie". Auch Korea möchte Touristen nicht des Geldes wegen, sondern um das Image für den Rest der Wirtschaft zu verbessern.
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4.5.10

Kalinichta nach Athen

Sitze gerade an meinem Referat über Machiavellis Staatskunst. Mit freundlichen Grüßen nach Athen:
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"Wir haben in unserer Zeit gesehen, daß nur die
Großes erreichten, die für knauserig galten, die
andren aber gingen unter.
(...)
Ein Fürst also, der seine Untertanen nicht ausplündern
will, um sich zu verteidigen, der Armut und Verachtung
meiden und nicht räuberisch werden will,
darf den Ruf der Knauserei nicht fürchten, denn diese
ist eine der Untugenden, die ihm seine Herrschaft
erhalten.
(...)
Und unter allem,
wovor ein Fürst sich hüten muß, steht obenan:
verachtet und gehaßt zu werden; die Freigebigkeit
aber führt zu einem von beiden. Daher ist es weiser, im
Rufe der Knauserei zu stehen, was zwar ein übler Ruf
ist, aber keinen Haß erzeugt, als, um für freigebig zu
gelten, dich in den Ruf der Räuberei zu bringen,
welcher dich verhaßt macht."

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(Niccolo Machiavelli - Il Principe, Kapitel XVI Ende)

26.4.10

Korea kauft das Sony-Center

Das Berliner Sony-Center ist koreanisch. Jedenfalls ab Mai. Sony hatte es fuer 730 Millionen gebaut, Morgan Stanley es fuer 585 Millionen Euro abgekauft und nun kauft der Staatliche Koreanische Rentenfonds das Ding wiederum fuer etwa 570 Millionen Euro (Zahlen: Chosun Ilbo), ein echtes Schnaeppchen also. Hat natuerlich doppelte Bedeutung: Zum einen haut man Sony endgueltig raus, die Europazentrale ist ja bereits weg. Zum anderen setzt man sich mitten ins Zentrum Berlins. Man spekuliert zwar auf eine Erholung am Berliner Immobilienmarkt, aber mir kann keiner erzaehlen, es haette dabei nicht auch symbolische Beweggruende gegeben. Jedenfalls viel Spass und viel Erfolg dabei. Zum Ende des Jahres zieht erst einmal die Deutsche Bahn als Hauptmieter aus, vielleicht verlegt ja Samsung seinen Europasitz aus Frankfurt nach Berlin, wenn der NPF das Ding nicht voll kriegt?
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Mich wuerde es zudem nicht wundern, wenn man den Namen des Centers aendert. Arirang-Center? Helmuth Jahn hat das Zeltdach ja in Form des Fuji-Bergs konzipiert = als Remineszenz an den japanischen Bauherrn - viel umbauen muss man dabei jetzt nicht, ist eben der Baekdu, Form ist ja fast die gleiche. Aber bei der Panik vor japanesken Anwandlungen im Stadtbild, die es hier in Seoul gibt (man schaue sich nur mal diese ganze "Chinesische Schriftzeichen im Stadtplan-Architektur-Debatte" an), kann es auch noch passieren, dass die jetzt dem ganzen einfach nen Gat aufsetzen.

20.4.10

Die lustigen Griechen

Neueste Posse: Griechenland streicht das Geld der EU ein und bestellt erst einmal fröhlich Schiffe in Südkorea. Südkorea, dem Land, das von der EU für seine Dumpingpolitik wiederholt kritisiert wurde. Wenn ihr also demnächst eure Steuererklärung inklusive Griechen-Soli abgebt, denkt euch die dankbare Verbeugung der fleißigen Mitarbeiter von Hyundai und Daewoo, die dafür griechische Schiffe bauen.
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Sicher, so einfach sind die Zusammenhänge in Wirklichkeit nicht, aber ein übles Geschmäckle bleibt halt schon. Von den 140 Millionen Euro Gesamtsumme sind 60 Millionen von der Europäischen Investment-Bank beigesteuert. Kein Wunder, dass sich die europäischen Schiffsbauer aufregen, dass sie mal wieder übergangen werden. Wobei ich durch den Artikel erst gelernt habe, dass es in Europa noch Schiffsbau gibt, dachte das wäre endgültig alles kaputt gegangen als die Chinesen in den Schiffsbau eingestiegen sind.

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18.4.10

Innovation

Für alle, die immer noch denken, dass Koreas derzeitiger Erfolg rein auf Kopieren und Preisvorteilen beruht: Koreanische Unternehmen unter den innovativsten der Welt.
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Bestätigt im Übrigen auch meine Wahrnehmung, dass LG bedeutend näher am Puls ist als Samsung. Samsung wird in letzter Zeit irgendwie immer schwerfälliger, habe ich das Gefühl, LG hingegen holt insbesondere im Handy-Markt rapide auf. Und das sage ich nicht nur, weil ich ein LG-Handy besitze, was ich mir vor 5 Jahren noch nicht hätte vorstellen können. Im Haushaltsgerätemarkt dürfte LG bald Samsung überholen. Insbesondere der indische Markt wächst rapide, aber auch China zieht wieder an.
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P.S.: Wissen diejenigen, die sich mit Wirtschaft auskennen oder es zumindest studieren (ㅋ), ob es sowas wie das Fluggänsemodell auch innerhalb einzelner Volkswirtschaften gibt? So nach dem Motto, dass Samsung vorneweg fliegt (wie Japan bei den Fluggänsen) und dahinter dann Hyundai und Samsung folgen und irgendwann aus den mittleren Unternehmen welche nachwachsen? Es gibt in Korea ja einige kleinere Beispiele, aber hat das vielleicht jemand mal allgemein zu einem Modell zusammengefasst?
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8.3.10

Ironie der Geschichte

Ich mag Geschichte, denn sie schreibt die schönsten Geschichten, die sich niemand so ausdenken könnte.
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Vor genau 100 Jahren kam ein Land im Osten des asiatischen Kontinents auf die Idee, es sei nicht mehr asiatisch, sondern westlich - überlegen also. Also führte es Krieg und machte sich die Völker untertan, die um das Inselreich lagen. Darunter auch ein Land, das seit Jahrhunderten von konfuzianischer Bürokratie beherrscht worden war.
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Die neuen Westler, 1,50m kleine Zwerge in westlichen Uniformen, hatten selbst erst vor wenigen Jahren die hohe Kunst der westlichen Bürokratie von Preußen und Amerikanern gelernt und zwangen sie nun den Kolonialvölkern auf.
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Und heute, 100 Jahre später, da exportiert Korea sein E-Government-Verwaltungssystem für eine horrende Summe an die japanische Regierung, weil die ehemalige High-Tech-Macht nicht mehr in der Lage ist, das selbst vernünftig zu produzieren. Auch ganz ohne nationalistische Töne muss man da schon einmal sehr breit grinsen. Das Spiel mit Aufstieg und Untergang, mit Trends und dem Verschlafen derselben, es ist eine der faszinierendensten Facetten der Sozialwissenschaften.
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Oder wie Heidi Klum bei "Project Runway" immer so schön sagt: One day you're in and the next day you're out. Und mit diesen philosophischen Worten verabschiede ich mich dann mal wieder in den Unterricht.
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5.2.10

Japan beim Zusammenbrechen zusehen

"Japan beim Zusammenbrechen zusehen", so beschreiben koreanische Wirtschaftsjournalisten derzeit die Situation, sich tagtäglich die japanischen Nachrichten und Zeitungen anzuschauen bzw. durchzulesen. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Der JAL-Zusammenbruch war nur der Anfang, Toyota vermeintlich der Höhepunkt, doch schon beginnt Honda ebenfalls Autos zurückzurufen und die Kaufhauskette Seibu schließt alle Filialen bis Ende des Jahres. Sony ist als Elektronikführer abgelöst von Samsung und selbst LG wird Sony bald überholen, wenn die Entwicklung weiter so geht.
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"Ist doch nur eine Rückrufaktion, das gibts zu hunderten jedes Jahr", sagte ein deutscher Freund zu mir. Jein. Eine Rückrufaktion, quer durch alle Modelle, das sind zunächst einmal direkte Kosten und dann natürlich der Imageverlust. Und der tut richtig weh. Japan lebte trotz teurer Produkte von zwei Merkmalen: Höchste Qualitätsstandards und allerneueste Technologie. Technologisch ist Japan noch immer recht weit vorne, hat aber in Schlüsseltechnologien inzwischen große Defizite; mit dem Toyota-Crash verliert Japan jetzt auch noch sein Qualitätsmerkmal in einer Schlüsselindustrie.
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In Korea ist die Meinung gespalten. Die einen legen eine unglaubliche Schadenfreude an den Tag, weil Toyota und viele andere japanische Firmen, insbesondere Sony, über Jahrzehnte eine Arroganz an den Tag gelegt haben, die für die Koreaner kaum auszuhalten war. Dass man jetzt einen Branchenführer nach dem anderen überholt oder zumindest aufschließt, löst wohlige Gefühle aus. Selbst von mir als nicht anti-japanisch oder sonderlich nationalistisch eingeschätzte Freunde und Bekannte von mir lachen sich ins Fäustchen.
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Gleichzeitig gibt es einige, die den Blick nach vorne richten: Der Abstieg Japans begann, so platt das klingen mag, mit dem Stürmen des Gipfels. Da steht Samsung nun. Wer wie ich gesehen hat, wie sich der Samsung-Clan beim 100. Geburtstag des Samsung-Gründers gab (ein paar schöne Fotogalerien gibt es hier zu sehen), sieht hier schon den Samen für den koreanischen Abstieg. Die koreanische Königsfamilie in der Republik Samsung ist nicht vor dem Abstieg gefeit. Wer an der Spitze steht, auf den wird geachtet und der wird endlich ernst genommen, was bei Samsung heute noch immer überraschenderweise nicht der Fall ist; der wird aber auch attackiert, vermehrt ausspioniert, selbst von nationalen Regierungen der Konkurrenten angegriffen. Ob Korea hierfür bereits innovativ genug ist, auf stabilen Füßen steht?
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Nicht zuletzt sitzt auch noch China im Rücken. In 20-30 Jahren könnte es Hyundai sein, das alle seine Autos zurückruft und es könnte Samsung sein, das von indischen und chinesischen Konkurrenten überrannt wird. Japan hat zumindest noch genug Wohlstandssubstanz übrig, um mit solchen Rückschlägen fertig zu werden. Ich mein, Japan befindet sich seit inzwischen fast 15 Jahren in einer einzigen Krise und trotzdem wurde es auf vielen Ebenen noch nicht eingeholt. Das sollte auch zu denken geben.
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Mehr zum Thema in meiner Sendung am Montag, übrigens auch etwas zur koreanischen Weiterentwicklung der "Ich-AG".
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26.4.09

Der Anti-Minerva

Da ich ja im Laufe dieser Woche offiziell von der koreanischen Regierung als Wirtschaftsexperte anerkannt werde, sozusagen Minerva II wie Jakub es so nett ausdrückte, kann ich natürlich meinen Mund nicht halten und muss Mal ein bisschen gute Stimmung verbreiten.
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Irgendwie ist sowieso alles toll. Gestern habe ich mir stundenlang im Blütenregen auf der Kreuzung Jonggak mit zehntausenden von Koreanern in den Armen gelegen und zu traditionellen wie modernen Klänge getanzt, heute ist die KBS-Aufzeichnung extrem glatt verlaufen, also viel besser als erwartet und dazu strahlt die Sonne mit mir um die Wette. Dann noch in der Mittagspause eine tolle Foto-Ausstellung in der Galerie im Sejong-Kulturzentrum angeschaut und jetzt sitze ich bei der KTO, was ja aus vielen Gründen für mich im Moment eine Freude ist (breites Grinsen bitte hier einsetzen ^^).
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Aber zurück zur Wirtschaft. Ich kann mich noch gut erinnern, wie mir und allen, die Korea nicht gleich an die Wand fahren sehen wollten, mal wieder vorgehalten wurde, die schlimmen Vorzeichen nicht zu sehen, Schönfärberei zu betreiben etc.
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Und was ist nun? Für Korea scheint sich tatsächlich eine Bodenbildung abzuzeichnen. Gleichzeitig lese ich für Deutschland in Cicero und Wirtschaftswoche von vor ein paar Woche, dass die Krise quasi an Deutschland vorbeigehen wird, weil wir stark genug sind.
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Was sicher stimmt, ist, dass die Auswirkungen der Krise in Deutschland - im Gegensatz zu dem, was Frau Schwan sagt - nicht so stark zu spüren sein werden. Hier in Korea sieht man immer mehr Obdachlose und Bettler, trotz der Bemühungen auf die Schnelle ein Sozialnetz aufzubauen. Da ist Korea mit dem im internationalen Vergleich noch immer reichlich bemessenen Hartz-IV natürlich besser aufgestellt. Zudem ist in Deutschland die Bereitschaft, ja geradezu die Forderung danach, vom Staat geholfen zu bekommen, natürlich historisch viel viel höher als in Korea, wo man sich lieber von der Brücke stürzt, als für ein paar grüne Scheinchen zu einer Regierungsbehörde zu gehen.
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Doch zurück zu den Fakten. Während Merkels Gesichtszüge immer länger werden, dürfte sich Herr Lees Visage langsam ein wenig aufhellen. Ja, ich weiß auch, dass es schlechte Nachrichten z.B. aus dem Herstellenden Gewerbe gibt, ja, ich weiß auch, dass nicht alles Gold ist was glänzt und man abwarten muss. Nur bleibe ich jetzt bei meiner Haltung, dass ein tiefer in die Krise reden, niemandem hilft:
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NYT zeigt sich überrascht über Koreas "Wachstum" im 1. Quartal
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Samsungs Ergebnis besser als befürchtet, Umsatz stark gestiegen
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Und zu guter Letzt: UBS, Deutsche Bank und Goldman-Sachs heben ihre Wirtschaftsprognosen für Korea deutlich an
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Koreanisches Forscherteam meldet Durchbruch bei Plastiksolarzellen
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20.4.09

Working Visa, Wirtschaft und Minerva

Gute Nachrichten von der Diplomatenfront: Eine der grossen Huerden fuer ein schoenes Leben in Korea, die Beschaffung eines vernuenftigen Visums, scheint gesenkt zu werden. Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Korea funktioniert wirklich besser als man das meist so mitbekommt.
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Ohne sich irgendeine Ausrede zum Arbeiten suchen zu muessen, ohne grosse Ausnahmegenehmigungen fuer Arbeiten wird es also bald moeglich sein ein Jahr unbehelligt in Korea zu leben. Eine grosse Erleichterung auf jeden Fall, Mal schauen, ob mir das was nutzt und ob dieses neue Visum im Endeffekt tatsaechlich bessere Bedingungen bietet als das D2-Austauschvisum, mit dem ich ja derzeit noch rechne.
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Anderes Thema: Minerva wurde heute freigesprochen, weil....naja, war ja klar, weil er zwar Scheisse geschrieben hat, aber fuers Scheisse schreiben jemanden einzubuchten geht halt nicht. Sonst waer ich ja schon laengst Weg vom Fenster. Zudem war er netterweise auch reuig, dass er den Scherz ein wenig zu weit getrieben hat. Und natuerlich hat er angekuendigt, weiterhin ueber Wirtschaft zu schreiben. Ich mein, wer ihm jetzt noch glaubt und sein Zeug liest, ist selbst Schuld, aber das Urteil an sich ist doch ein Sieg fuer den koreanischen Rechtsstaat.
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Auch die koreanische Wirtschaft scheint sich zu erholen und zwar laut OECD am schnellsten von allen Industrienationen, insbesondere das Verbrauchervertrauen ist stark angezogen, im ersten Quartal 09 scheint man ein positives Wachstum verzeichnet zu haben und das Aussenhandelsplus steigt von Monat zu Monat auf neue historische Rekordhoehen - alles Augenwischerei, Auge des Sturms oder wirklich gute Zeichen? Ich bin ja der Meinung, dass in diesen Zeiten bereits gute Nachrichten an sich ein gutes Zeichen sind.
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Mir persoenlich bringt die Wirtschaftskrise uebrigens etwas: Ich muss morgen nach Mokdong zur Auslaenderbehoerde mir meine Arbeit anmelden lassen, da ich naechste Woche das erste Mal auf Sendung sein soll. Da ich ja kein richtiges Visum habe, heisst das Ausnahmegenehmigung und viel Papierkram. Und was steht in der Begruendung?
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Man braucht mich, weil gerade in Zeiten der Krise vertrauenswuerdige Informationen ueber die koreanische Wirtschaft auf hohem Niveau angeboten werden muessen. Grins.
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Wenn sich das Auslaenderamt also dem Ganzen in den Weg stellt, dann sind die Herren da allein daran Schuld, wenn die naechste Krise ausbricht!
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28.3.09

Generation Praktikum

Korea war lange Zeit eine der letzten Bastionen, in denen das Wort "Praktikum" nicht wirklich praesent war. Genau genommen wurde ich letzte Woche noch bei einem Jobinterview gefragt, was denn dieses ominoese "Internship" in meinem Lebenslauf bedeuten wuerde. Im Alltag hoert man den Begriff so gut wie gar nicht. Man kennt nur die Alternativen "Alba", also Teilzeitarbeit und "Jeongjikwon" also (sozialversicherungspflichtige) Vollanstellung. Grosse Firmen fingen irgendwann damit an, jaehrlich oder quartalsmaessig ein festes Kontingent Praktikanten einzustellen, von denen dann die besten uebernommen wurden. Dies war durchaus ein probates Mittel, die besten unter den Studienabgaengern herauszusieben.
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Durch die Krise und das Problem der Ueberqualifizierung bzw. genauer gesagt "Kollektivqualifizierung" der koreanischen Jugend ist das aber gehoerig ins Wanken geraten.
Obwohl ich wenig offizielle Daten dazu gefunden habe, redet jeder ueber eine der neuesten Massnahmen der Regierung Lee. Und zwar wird seitens der Regierung versucht, die Jugendarbeitslosigkeit dadurch zu senken, dass sie Wirtschaftsunternehmen und Regierungsbehoerden dazu draengt, bezahlte und unbezahlte Praktikanten einzustellen. Und zwar um jeden Preis in moeglichst hoher Zahl.
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Dagegen ist wie gesagt an sich nichts einzuwenden. Praktika bringen, egal was manche Leute sagen moegen, durchaus etwas und sei es nur die Gewohnheit eines Arbeitsalltages in einem Firmenumfeld.
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Ein Problem wird es aber, wenn wie jetzt haufenweise Praktikanten angestellt werden, die sich quasi gegenseitig auf den Fuessen stehen und die Firmen ueberhaupt keine Arbeit fuer sie haben. Das fuehrt zu merkwuerdigen Phaenomenen. Da passiert es schon Mal, dass man drei Praktikanten sieht, die zum naechsten Kaffeeladen gehen, um der Fuehrungsetage den Kaffee zu holen oder 4 Praktikanten, die um einen Kopierer stehen und sich ein 200-Seiten-Dokument zum Kopieren teilen.
Dementsprechend gibt es nicht wenige unter den Praktikanten, die sich die Freiheit nehmen, nicht mehr zu erscheinen und das gegenseitige Verhaeltnis ist sehr gespannt. Gleichzeitig ist der Wettbewerb unter den verbliebenen Praktikanten sehr hoch, weil jeder hofft eine der wenigen Festanstellungen zu bekommen.
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Wie das weitergehen soll? Es ist aber interessant das ganze zu beobachten, koennte es doch zu einer gewaltigen Verschiebung im Arbeitsmarkt fuehren - mit ungeahnten Folgen. Die Regierung Lee hat ganz richtig erkannt, dass die neue konservative Welle von den jungen getragen wurde, diese aber zunehmend ungehalten sind ueber die Arbeitsbedingungen und die mangelnden Jobalternativen - diese an sich unpolitische Generation hat als Gruppe eine politische Sprengkraft, die es auszuhebeln gilt, wenn die soziale Stabilitaet gewaehrleistet werden soll.
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Dass es fuer wirklich hoch- und vielseitig qualifizierte Bewerber aber durchaus auch heute kein Problem ist einen guten Einstieg zu finden, zeigte juengste eine Freundin von mir: Frisch aus der Uni raus, ein wenig ausgeruht, auf Empfehlung ihres Profs bei einer Handelsfirma untergekommen, sofort sozialversicherungspflichte Beschaeftigung, humane Arbeitszeiten und entspanntes Arbeitsklima. Das mag selten sein, aber ich wiederhole es gerne: Es kann auch einfach nicht sein, dass 80% einer Generation bei einem Grossunternehmen im Buero sitzen, insbesondere nicht in einem Land, in dem Service so gross geschrieben wird.
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7.12.08

Licht in der Krise

Mein heutiger Einwurf beschäftigt sich Mal nicht mit den normalen Nachrichten, sondern mit etwas, das ich in den letzten Tagen vermehrt beobachten durfte und für viele außerhalb Koreas wohl nicht so offensichtlich sein dürfte.
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Ich spreche von "Gewinnern" der Krise bzw. kleinen Lichtern innerhalb der heranrollenden Krise. Dies soll die Schwere der Krise nicht beschönigen, aber ich habe eine Tendenz auch im Negativen immer gerne noch die nicht so offensichtlichen positiven Seiten zu sehen.
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Ganz persönlich wäre dies der Tourismussektor, wobei das inzwischen auch ausreichend in den Medien behandelt wird. Japaner strömen wirklich in unfassbaren Scharen nach Korea. Dies hat vor allem zwei Gründe. Japaner können sich keine großen Reisen mehr leisten (Überseereisen sind fast ebenso stark wie in Korea eingebrochen) und dank des schwachen Wons ist Korea als Shoppingparadies zurzeit Ziel Nr. 1 für japanische Touristen. Es wird erwartet, dass Korea dieses Jahr den Touristenrekord aus dem Jahr 2002 übertrifft und so ziemlich alle großen Hotels Seouls, aber auch Busans melden Ausbuchungsraten von 85-100%, was etwa 10-15% über Vorjahresniveau ist. Noch stärkere Zuwachsraten haben die großen Kaufhäuser und Duty Free Shops, insbesondere der auch in Japan vertretenen Lotte-Kette.
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Der Bausektor profitiert ebenfalls. Die Regierung investiert - so wie es die deutsche vorhat - vermehrt in Bauprojekte, um die zurückgehenden Wohnungsbauaufträge zu kompensieren. Ökonomisch ist das durchaus umstritten, aber für den Moment bringt es Aufträge und für Seoul nur Gutes: Die Bauarbeiten am zweiten Abschnitt der Linie 9 beginnen schon im Januar 2009 anstatt erst ein halbes Jahr später, der Ausbau der Autobahnen an der infrastrukturschwachen Ostküstenregion Gyeongbuks geht schneller weiter etc.
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Nachhilfe boomt ebenfalls, denn Bildungsausgaben dürften das letzte sein, was koreanische Familien kürzen. Im Gegenteil: Aufgrund der schwierigen Lage für Berufseinsteiger versuchen viele, weil sie sowieso innerhalb dieses Jahres keinen Job finden, mit speziellen Kursen ihre Chancen für nach der Krise zu verbessern. Nummer 1 ist dabei natürlich Fremdsprachenkompetenz.
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Der letzte Sektor in dem es mir aufgefallen ist, ist der Immobiliensektor, der gerade mächtig einbricht. Warum das ein Licht ist? Weil die koreanische Immobilienblase ja endlich einmal platzen musste!
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Sicher, die Bevölkerungsdichte und der Entwicklungsstand des Landes rechtfertigen hohe Preise auf Weltniveau, doch der größte Teil der Immobilienpreise ist durch Spekulationen von Vermietern/Verkäufern und dem Heuschreckentum der Apartment-Käufer selbst entstanden. "Budongsan Jaetech" ist eines dieser Unworte, das beschreibt wie man mit geschicktem Kauf und Verkauf von Immobilien ein Vermögen machen kann; die schnellste und beliebteste Methode in Korea. Zur Folge hat die Immobilienblase, dass viele Leute, insbesondere solche mit unregelmäßigem Einkommen und junge Leute sich nur kleine und kleinste Unterkünfte leisten können und die Stadtlandschaft durch profitgierige Architektur verschandelt wird.
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Als ich gestern schon Mal schaute, wo ich denn ab Februar mein neues Heim aufschlagen werde, war ich erstaunt: Selbst in Samseong-dong sind die Preise extrem gefallen. Relativ neue One-Rooms ab 500.000 im Monat bei 1 Million Kaution. Insgesamt scheinen sich die Preise in Gangbuk und Gangnam anzunähern, wobei dies hauptsächlich durch den rapiden Verfall der Immobilienpreise im Süden zustande kommt; in Songpa teils bis zu 30%.
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Musste man dort für ein durchschnittliches Apartment vor 2 Jahren noch 600.000.000 Won zahlen, sind es jetzt "nur noch" 400.000.000 Won. Sicher dieser Preisverfall trifft auch viele viele unschuldige Familien und stürzt manch einen in den Ruin, für die Entwicklung Seouls wäre ein Platzen der Blase aber trotzdem mehr als positiv; Tokyo hat es vorgemacht. Mal schauen wie lange der Trend hält; es gibt ja in der Politik genug Leute, die ein Interesse an hohen Immobilienpreisen haben.
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10.10.08

Wirtschaftskrise | 경제위기

Was im Moment weltweit passiert, zeigt nur mal wieder wie blöd die Menschheit als Gesamtheit ist, indem sie sich gegenseitig Angst einjagt und die Krise weiter verschlimmert. Würden sich jetzt einfach mal alle gegenseitig vertrauen, gäb es keine Krise mehr und das arme kleine Island müsste sich nicht Sorgen machen, dass es an einen potenten Investor verkauft werden muss. Womit hat Island das denn überhaupt verdient? Bis vor ein paar Tagen wusste ich gar nicht, dass es in Island überhaupt Banken gibt. Ich dachte, das geht alles mit Fischhandel und Anschreiben bei denen...
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Und hier kann man dem Wechselkurs inzwischen beim Steigen zusehen. Ich dachte immer, dass die Wechselkursanzeigen relativ statisch seien. 5 Mintuen bei der Shinhan Bank gestern haben mich eines Besseren belehrt. Hyeri braucht einen guten Wechselkurs, d.h. wieder um die 1800, ich bräuchte jetzt schnell einen guten um die 2200 und im Dezember dann bitte wieder einen niedrigen. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und insbesondere nicht in diesen Panik-Reaktionen, die gerade die Welt erreichen.
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Dass der Won aber nicht mehr das Papier wert ist, auf den er gedruckt wird, ist mehr als deutlich geworden. Ich mein, eine Währung, die gegenüber dem Dollar an Wert verliert, kann man einfach nicht Ernst nehmen. Korea sollte sich der Euro-Zone anschließen und anstatt der Brücken halt ihren König weiterhin drucken.
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Hier beginnt langsam aber sicher die Panik um sich zu greifen. Die großen Zeitungen titeln "Wie konnten wir wieder 10 Jahre zurückfallen?" und eifrig wird appelliert, doch bitte seine Dollar und Euro brav anzulegen und nicht einzutauschen, weils gerade so passend ist. Auch solle man doch bitte sein Geld im Lande behalten, was auch passiert. Aber nicht weil die Regierung es sagt, sondern weil sich Auslandsreisen derzeit effektiv einfach mal innerhalb einer Woche um knapp 30% verteuert haben - da ist die Stornierung noch rentabel gegen, zumal man nicht weiß, was sonst noch so passiert.
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Die koreanische Wirtschaft, so mein Glaube und meine Überzeugung, ist und bleibt nicht vom Zusammenbruch bedroht. Korea ist durch seine Strukturen und Marktposition leider aber sehr anfällig für Misstrauen und man merkt das Weggehen ausländischer Investoren aus Währung und Markt noch deutlicher und noch schneller als anderswo.
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Auch wenn in Japan jetzt gerade ein Versicherer zusammengebrochen ist; auch die japanische Wirtschaft bricht nicht zusammen. Was bleibt, ist abwarten, wen es trifft und wann und wo. Was die Politik macht. Ich glaube es ist für jegliche Aussagen ein Spiel mit zu vielen Variablen auf allen Seiten. Wenn man aber nicht langsam das Vertrauen der Kleinanleger (was auch ein blöder Begrif ist für Leute, die ihr gesamtes Erspartes in Aktien gehauen haben) zurückgewinnt, dann wird der Boden noch lange nicht erreicht sein.
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In diesem Sinne: Kauft Aktien in Korea und schickt mir alle Eure Euros, damit ich den koreanischen Konsum und den koreanischen Devisenmarkt ankurbeln kann...hihi
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19.9.08

Krisen | 위기들

Gestern träumte ich, dass das nordkoreanische Militär einen Staatsstreich im Norden veranstaltet hat und als erste Amtshandlung erst Mal Seoul in Schutt und Asche gelegt hat, wovon wir in der Akademie gar nicht viel mitbekommen haben und dann nur als die Einschläge näher kamen mal nach oben gingen, um zu gucken. Da war aber von Gangnam schon nicht mehr viel übrig.
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Heute kündigt Nordkorea dann an, dass man sich in den USA das Streichen von der Terrorliste doch bitte in den Hintern schiebe möge, man seinen Atomreaktor wieder in Betrieb nehme und auch ansonsten eigentlich keine Lust auf Kooperation habe. Was soll das nun schon wieder alles heißen. Militär an der Macht, weil Kim von seinem Anfall nicht mehr richtig ins Amt zurückkommt oder ist es gar der kleine Mann im Schlafanzug, der jetzt Stärke demonstrieren möchte?
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Neben der Terrorliste hat dann noch eine weitere Liste Bedeutung für Korea, wenn auch den anderen Teil: FTSE hat Korea endgültig in die Liste der Entwickelten Nationen aufgenommen. Corporate Governance sei am unteren Ende und verbesserungswürdig, ansonsten sei Korea dem Index zufolge unter 25 Ländern mit dem Status inzwischen das "zwölftbeste". Rankings sagen nix aus, aber offensichtlich halten sich wohl manche Investoren und Kreditgeber dran. Wo wir schon bei Krediten und Subprimes sind.
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Die Weltwirtschaft meint gerade zusammenbrechen zu müssen und Geldtauschen wird fast schon so sehr zum Glücksspiel wie an der Börse zu investieren. Einer unserer Professoren hat sich mächtig verspekuliert und kommt seit einigen Tagen mit einem anderen - kleineren - Auto zur Arbeit. Grins. Ansonsten lebt man in Gangnam weiterhin in seinem eigenen Kosmos und kauft Perrier für 4 Euro pro 1 Liter ohne mit dem schönheitsoperierten Lid zu zucken. Dazu dann ein paar Hallabong-Mandarinen aus Jeju für 2 Euro den Happen. Manchmal gehe ich wirklich nur in den Supermarkt hier, um Leute zu beobachten. Hätte ich Zeit und literarisches Ausdrucksvermögen würde ich ein Buch drüber schreiben - so wirds nur ein wirrer Blog.
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Die nächste Krise ereignete sich dann heute Nachmittag als uns klar wurde, dass Märchenstunde mit Prof. Großvater Park doch nicht das letzte Mal war, sondern er uns nächste Woche noch mehr Geschichten erzählen wird von seinen Badeerlebnissen mit seinem Vater, dem Kuscheln mit Guillaume beim letzten Mal Hoesik (Essen mit Prof und uns) und wie fremd er doch seiner Frau sei. Aber bitte, nur weil er während seiner Studienzeit (Ende 17. Jahrhundert) mit einem anderen Franzosen gemeinsam "aus Zeitgründen" duschen wollte, muss man ja nicht gleich irgendwas Falsches denken. Der Kurs heißt übrigens Koreanische Geistesgeschichte. Da bekommt der Name eine ganz neue Bedeutung.
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Doch zurück zur hohen Politik, meinem zukünftigen Betätigungsfeld. Man scharrt an der KU schon die Hufe, wie mir versichert wurde. Comparative kann ich zwar nicht viel aussagen, aber in den USA drehen sich die Umfragen jeden Tag, ebenso wie in Bayern und Österreich. Irgendwie ist die ganze Welt in Aufruhr und Umbruch - und dann setzt RTL auch noch die neue Show vom Oli Geissen ab wie ich heute schockiert in meiner Lieblingszeitung mit den vier Buchstaben lesen musste. Unglaublich oder?
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Das neue Budget der koreanischen Regierung hingegen hat nicht viel Überraschendes parat: Weniger für Soziales, mehr für Forschung, Bildung und Wirtschaftsförderung.
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Wenigstens ist die Inflation letzten Monat zum ersten Mal wieder zurückgegangen. Ganz unabhängig davon verfliegt das Krisenhafte auch, wenn man bei 30 Grad auf der begrünten Dachterrasse sitzt und einen 10 Äpfel futtert, die man gerade für 5000 Won vom Bauern auf seinem kleinen Truck erstanden hat. Es sind ja in schwierigen Zeiten bekanntlich die kleinen Freuden, die das Leben lebenswert machen. So erfreute mich heute bei meiner Heimkehr in mein Loch ein geschätzte 5 Kubikmeter großer Ventilator, der mir ins Zimmer gestellt wurde, weil ich mich beklagt hatte, dass die Aircon nicht richtig funktioniert...
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Naja, Energiesparen ist auch ne Methode Wirtschaftskrisen zu verhindern oder abzudämpfen. Oder man zeigt einfach mal denen da oben, wo der Hammer hängt. So wie wir heute - als wir zur Bank gegangen sind und uns der freundliche Kundenberater ins VIP-Zimmer führte, wo es Getränke und Bonbons gab, weil die normalen Schlangen so voll waren und der VIP-Berater in seinem holzgetäfelten Palast gerade nichts zu tun hatte. Die Drei Weisen aus dem Morgenland setzten sich also gepflegt hin und sahen noch einen anderen Unterschied: Hier läut der Nachrichtensender YTN, im Warteraum für den einfachen Pöbel laufen Dramas und Spielshows aus dem Spartenfernsehen. Sollen Sie doch Ddeok essen, wenn Sie keinen Reis haben!
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Aber...war das vielleicht die viel beschworene Septemberkrise, deren Zeuge wir heute in Gangnam wurden? Ich mein....gibt es in Gangnam Freitag mittags nicht mehr genug Reiche, um einen einzelnen VIP-Berater zu beschäftigen? Naja, ich verbuche es mal unter koreanischer Gastfreundschaft. Fast hätte ich gefragt, ob ich abends in dem VIP-Raum schlafen darf. Geräumig, Flachbildschirme, kleine Küche, bequeme Ledercouches. Da ließe es sich schon leben.
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P.S.: Kleine Randnotiz, an alle, die schon ihre Krallen wetzen; der Kapitalismus wird nach Blick in mein Orakel auch dieses Mal nicht zusammenbrechen. Ist ein bisschen so wie mit der Demokratie: Ein Scheißsystem, bei dem sich alle irgendwie benachteiligt fühlen wollen - aber alle Gegenversuche sind (glücklicherweise) kläglich gescheitert. Wer eine schöne Idee für eine neue Gesellschaftsordnung hat, bitte in den Kommentaren posten, ich leite es an den geliebten Führer (oder seine Nachfolger eben...) weiter. Die stolzen Banner der leuchtenden Juche- und Seongun-Politik werden ja auf die Dauer auch ein wenig fad.
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So, genug ungeordnete Gedanken abgelassen, für heute.
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