So, ab Juni kommen wir, die wir eine Währung zum Bezahlen verwenden, die bald das Papier nicht mehr wert ist, auf dem sie gedruckt wird, in den Genuss, endlich, nach jahrzehntelangem Gerangel, ja wir kommen in den Genuss einer, wir hatten schon aufgehört zu träumen:
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FÜNFZIGTAUSEND-WON-Note
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Frohlocket und jauchzet. Was tatsächlich den Zahlungsverkehr um Einiges vereinfachen wird, gefällt aber derzeit nicht jedem.
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FÜNFZIGTAUSEND-WON-Note
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Frohlocket und jauchzet. Was tatsächlich den Zahlungsverkehr um Einiges vereinfachen wird, gefällt aber derzeit nicht jedem.
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Konservative Gruppen und Historiker regen sich drüber auf, dass man der guten Dame Sin Saimdang eine Frisur verpasst hat, die sie eher zur Gisaeng macht, denn zur guten Ehefrau und weisen Mutter (현모양처), während sich die Linken drüber aufregen, dass überhaupt Sin Saimdang ausgewählt wurde, repräsentiert sie doch das klassiche Rollenbild: Eine Frau, die vor allem für ihre Leistung verehrt wird, dem größten koreanischen Philosophen eine weise Mutter gewesen zu sein.
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Verkannt wird dabei leider aber, dass das dann auf die Interpretation ankommt. Ja, Sin war vornehmlich, wie fast alle Frauen der Joseon-Dynastie außer den Gisaeng, innerhalb ihres Hauses aktiv, aber dort meisterte sie verschiedenste Rollen perfekt: Sie stachelte ihren faulen und nichtsnutzigen Ehemann zum Lernen an, förderte ihren Nachwuchs, schmiss den Haushalt, schrieb, dichtete, stickte und malte auf hohem Niveau.
Ja, sicher, sie hätte als Frau der 1. Hälfte des 16. Jhd. natürlich auch noch nebenbei in einer Investment-Firma als Assistant Consultant arbeiten können, in der Provinzverwaltung Gangneung einen Yoga-Kurs anbieten können und hobbymäßig 3 Mal im Jahr nach Afrika runterfliegen, um Kindern in Not zu helfen. Aber ein wenig realistisch muss man doch bitte schon bleiben.
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Genau deshalb bin ich der Meinung, dass Sin die Richtige ist: Jeder kann in ihr sehen, was er will, aber eine herausragende Persönlichkeit Koreas bleibt sie allemal. Fertig.
Und Hwang Jini, bei aller Liebe zu ihrer Dichtkunst, mit ihrem doch recht unsteten Lebenswandel wäre ja nicht Mal in Deutschland vertretbar als Repräsentantin des Landes.
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Dann wäre da noch Yu Gwan-sun. Und auch wenn mich so mancher meiner koreanischen Bekannten dafür köpfen wird; Yu hat nicht viel geleistet, außer im richtigen Moment am falschen Platz zu gewesen zu sein und dadurch von den Japanern zu Tode gefoltert worden zu sein. Wahrlich kein schönes Schicksal und sehr mutig von ihr, aber da passt Sim doch besser.
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