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2.3.10

Der KBS-Fahrstuhl

Im KBS-Fahrstuhl trifft man ganz Korea, die Freaks und solche, die sich für keine halten. Allein heute wieder; einmal hochgefahren, einmal runtergefahren. Bilanz?
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Den Hyundai-Chef und Parteivorsitzenden der Regierungspartei Hannara-dang, mit dem ich noch auf eine ganz andere Art eine Verbindung habe, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ als er einstieg. Adjutiert von Jeon Yeo-ok, dem konservativen Fallbeil derselben Partei, die natürlich offiziell gar nicht mehr in der Politik der Hannara mitwirkt. Das ist mir glaube ich nachher noch einen Thread bei Gom4President Wert.
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Ansonsten hatten wir dann noch einen Boygroup-Star (Daeseong von Big Bang) und einen Schlageropi mit offenem Hosenstall (Tae Jin-a) im Angebot. Eine etwas verwirrende Mischung, nachdem man gerade aus der KU kam, wo heute das Semester begann, auch dazu nachher noch einen eigenen Bericht. Nur so viel: Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu. 3 Monate Bangen waren wohl doch umsonst, denn zumindest einer meiner Kurse hat das Zeug auf Platz 1 meiner Lieblingskurse aller Zeiten zu landen.
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Jetzt aber erst einmal Sport, Putzen, Aufräumen, Essen. Wie sich das gehört, jetzt wo mein Leben wieder auf jede Sekunde durchgetaktet ist.
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5.2.10

Japan beim Zusammenbrechen zusehen

"Japan beim Zusammenbrechen zusehen", so beschreiben koreanische Wirtschaftsjournalisten derzeit die Situation, sich tagtäglich die japanischen Nachrichten und Zeitungen anzuschauen bzw. durchzulesen. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Der JAL-Zusammenbruch war nur der Anfang, Toyota vermeintlich der Höhepunkt, doch schon beginnt Honda ebenfalls Autos zurückzurufen und die Kaufhauskette Seibu schließt alle Filialen bis Ende des Jahres. Sony ist als Elektronikführer abgelöst von Samsung und selbst LG wird Sony bald überholen, wenn die Entwicklung weiter so geht.
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"Ist doch nur eine Rückrufaktion, das gibts zu hunderten jedes Jahr", sagte ein deutscher Freund zu mir. Jein. Eine Rückrufaktion, quer durch alle Modelle, das sind zunächst einmal direkte Kosten und dann natürlich der Imageverlust. Und der tut richtig weh. Japan lebte trotz teurer Produkte von zwei Merkmalen: Höchste Qualitätsstandards und allerneueste Technologie. Technologisch ist Japan noch immer recht weit vorne, hat aber in Schlüsseltechnologien inzwischen große Defizite; mit dem Toyota-Crash verliert Japan jetzt auch noch sein Qualitätsmerkmal in einer Schlüsselindustrie.
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In Korea ist die Meinung gespalten. Die einen legen eine unglaubliche Schadenfreude an den Tag, weil Toyota und viele andere japanische Firmen, insbesondere Sony, über Jahrzehnte eine Arroganz an den Tag gelegt haben, die für die Koreaner kaum auszuhalten war. Dass man jetzt einen Branchenführer nach dem anderen überholt oder zumindest aufschließt, löst wohlige Gefühle aus. Selbst von mir als nicht anti-japanisch oder sonderlich nationalistisch eingeschätzte Freunde und Bekannte von mir lachen sich ins Fäustchen.
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Gleichzeitig gibt es einige, die den Blick nach vorne richten: Der Abstieg Japans begann, so platt das klingen mag, mit dem Stürmen des Gipfels. Da steht Samsung nun. Wer wie ich gesehen hat, wie sich der Samsung-Clan beim 100. Geburtstag des Samsung-Gründers gab (ein paar schöne Fotogalerien gibt es hier zu sehen), sieht hier schon den Samen für den koreanischen Abstieg. Die koreanische Königsfamilie in der Republik Samsung ist nicht vor dem Abstieg gefeit. Wer an der Spitze steht, auf den wird geachtet und der wird endlich ernst genommen, was bei Samsung heute noch immer überraschenderweise nicht der Fall ist; der wird aber auch attackiert, vermehrt ausspioniert, selbst von nationalen Regierungen der Konkurrenten angegriffen. Ob Korea hierfür bereits innovativ genug ist, auf stabilen Füßen steht?
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Nicht zuletzt sitzt auch noch China im Rücken. In 20-30 Jahren könnte es Hyundai sein, das alle seine Autos zurückruft und es könnte Samsung sein, das von indischen und chinesischen Konkurrenten überrannt wird. Japan hat zumindest noch genug Wohlstandssubstanz übrig, um mit solchen Rückschlägen fertig zu werden. Ich mein, Japan befindet sich seit inzwischen fast 15 Jahren in einer einzigen Krise und trotzdem wurde es auf vielen Ebenen noch nicht eingeholt. Das sollte auch zu denken geben.
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Mehr zum Thema in meiner Sendung am Montag, übrigens auch etwas zur koreanischen Weiterentwicklung der "Ich-AG".
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