Beim folgenden Artikel über Herrn Prof. Kneider in der Zeit sind dem Autor wohl die Pferde durchgegangen oder Prof. Kneider konnte dem Journalisten nicht klarmachen, was die Position wirklich ist, die er bekleidet. Das Problem mit den Ortsbezeichnungen ist übrigens eines der nervigsten bei der Übersetzung aus dem Koreanischen.
.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Der Bezirk ist der -gu. Dem Artikel zufolge aber wäre Herr Prof. Kneider Verwaltungschef über 1,3 Millionen Menschen. Was in zweierlei Hinsicht falsch ist. In Seongbuk-gu wohnen nicht einmal 500.000 Menschen (was gerade das Tolle an diesem meinem Lieblingsbezirk von Seoul ist) und zweitens müsste man, um Bezirksbürgermeister zu werden, sich in Wahlen stellen und hierfür müsste man koreanischer Staatsbürger sein. Wäre Herr Prof. Kneider in sein Amt gewählt worden, wäre dies tatsächlich eine bedeutendere Nachricht als z.B. die Ernennung Lee Chams zum KTO-Chef.
.
Prof. Kneider ist, auch wenn er das laut Artikel nicht passend findet, meinen Informationen nach eben doch eher sowas wie ein Integrationsbeauftragter. In der deutschen Community wird er jedenfalls scherzhaft aber durchaus liebevoll als "Ausländerhäupftling" bezeichnet. Die im Artikel genannte Bezeichnung Dongjang ist durchaus schwer zu übersetzen, "Orts(teil)vorsteher" wäre die treffendste Übersetzung. Konkret kümmert er sich um die Belange der ausländischen Mitbürger vor Ort; er steht zudem meines Wissens keinem konkreten "dong" vor, sondern befindet sich im Range eines Ortsvorstehers. Das ist übrigens auch viel sinnvoller und nötiger als, dass ein Ausländer die Koreaner verwaltet. Die Stadt Seoul tut mit ihren Global Centern etc. eine ganze Menge, um Ausländern das Leben hier zu erleichtern - und bindet mehr und mehr auch ausländisches Fachwissen ein, um besser auf die Bedürfnisse der ausländischen Community einzugehen. Mit Herrn Kneider haben sie da den passenden Mann gefunden.
.
Ansonsten ist der Artikel ganz lesenswert, wenn auch recht kurz.
.
P.S.: Dieser Eintrag soll die Verdienste von Prof. Kneider in keiner Weise kleinreden. Fachlich und sachlich ist er einer der beeindruckendsten Koreanisten, die ich kenne. Wir von der KTO haben ihm auf unsere eigene Art und Weise ein kleines Denkmal gesetzt.
.
Artikel über Prof. Kneider 1
Artikel über Prof. Kneider 2
Posts mit dem Label Persönlichkeiten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Persönlichkeiten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
20.4.10
2.3.10
Der KBS-Fahrstuhl
Im KBS-Fahrstuhl trifft man ganz Korea, die Freaks und solche, die sich für keine halten. Allein heute wieder; einmal hochgefahren, einmal runtergefahren. Bilanz?
.
Den Hyundai-Chef und Parteivorsitzenden der Regierungspartei Hannara-dang, mit dem ich noch auf eine ganz andere Art eine Verbindung habe, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ als er einstieg. Adjutiert von Jeon Yeo-ok, dem konservativen Fallbeil derselben Partei, die natürlich offiziell gar nicht mehr in der Politik der Hannara mitwirkt. Das ist mir glaube ich nachher noch einen Thread bei Gom4President Wert.
.
Ansonsten hatten wir dann noch einen Boygroup-Star (Daeseong von Big Bang) und einen Schlageropi mit offenem Hosenstall (Tae Jin-a) im Angebot. Eine etwas verwirrende Mischung, nachdem man gerade aus der KU kam, wo heute das Semester begann, auch dazu nachher noch einen eigenen Bericht. Nur so viel: Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu. 3 Monate Bangen waren wohl doch umsonst, denn zumindest einer meiner Kurse hat das Zeug auf Platz 1 meiner Lieblingskurse aller Zeiten zu landen.
.
Jetzt aber erst einmal Sport, Putzen, Aufräumen, Essen. Wie sich das gehört, jetzt wo mein Leben wieder auf jede Sekunde durchgetaktet ist.
.
.
Den Hyundai-Chef und Parteivorsitzenden der Regierungspartei Hannara-dang, mit dem ich noch auf eine ganz andere Art eine Verbindung habe, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ als er einstieg. Adjutiert von Jeon Yeo-ok, dem konservativen Fallbeil derselben Partei, die natürlich offiziell gar nicht mehr in der Politik der Hannara mitwirkt. Das ist mir glaube ich nachher noch einen Thread bei Gom4President Wert.
.
Ansonsten hatten wir dann noch einen Boygroup-Star (Daeseong von Big Bang) und einen Schlageropi mit offenem Hosenstall (Tae Jin-a) im Angebot. Eine etwas verwirrende Mischung, nachdem man gerade aus der KU kam, wo heute das Semester begann, auch dazu nachher noch einen eigenen Bericht. Nur so viel: Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu. 3 Monate Bangen waren wohl doch umsonst, denn zumindest einer meiner Kurse hat das Zeug auf Platz 1 meiner Lieblingskurse aller Zeiten zu landen.
.
Jetzt aber erst einmal Sport, Putzen, Aufräumen, Essen. Wie sich das gehört, jetzt wo mein Leben wieder auf jede Sekunde durchgetaktet ist.
.
Label:
Erlebnisse,
KBS,
Korea,
Persönlichkeiten,
Studium
17.2.10
Vorbild
Dass meine Vorliebe für den Spiegel eine geteilte ist, dürfte inzwischen jedem klar sein. Ich lese ihn, er ist das Zentrum der deutschen Presselandschaft und es gibt eine Menge fähige Leute, aber bei einer solchen Masse von Artikeln kommt halt auch eine ganze Menge Mist zusammen. Der Spiegel als solches fällt somit als Vorbild flach.
.
Wen ich aber aus verschiedenen Gründen respektiere und immer bewundert habe, ist Sohn Ji-ae. Dürfte euch jetzt erst einmal nichts sagen, aber Sohn Ji-ae war die erste Journalistin, durch die ich Aktuelles, Kurioses und Faszinierendes aus Korea auf den Mittagstisch geliefert bekommen habe.
.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich in der 7. Klasse mittags nach Hause gerast bin, um bloß nicht "Asia Today" zu verpassen. Selbst wenn ich bei meinem japanischen Kumpel war, fielen Hausaufgaben und Mittagessen flach, weil wir erst guckten, was dieses Mal wieder im Programm ist. Und wenn einer es Mal nicht gucken konnte, wurde sich am nächsten Tag ausgetauscht.
.
Oft war tatsächlich etwas über Korea dabei, gut recherchiert, was ich damals nicht wissen konnte, aber irgendwie zu spüren meinte, immer witzig aufbereitet und professionell, aber herzlich von Sohn Ji-ae kommentiert. Sohn und CNN waren meine Fenster nach Korea, denn in den deutschen Medien war damals von Korea noch weniger zu sehen als es heute der Fall ist und das Internet war damals noch quälend langsam, von englischsprachigen Angeboten über Korea Mal ganz abgesehen.
.
Diese lebendigen, bewegten Bilder und am Ende immer Sohn Ji-ae vor dem brodelnden Seouler Stadtleben mit dem Schlusskommentar - es wäre keine Übertreibung, dass vieles von dem Grundstein, der mich bewogen hat, mein Hobby zu vertiefen, aus diesen Berichten bestand. Korea war dort nicht irgendetwas Exotisches, Unverständliches, Unbekanntes - es war eines von vielen asiatischen Ländern, wirtschaftlich stark, kulturell vielfältig und anders, aber auch verdammt normal.
.
Wie ich auf diesen Schwank aus meiner Jugend komme? Sohn Ji-ae hat nach 25 Jahren ihre Journalisten-Karriere vorerst an den Nagel gehängt, verlässt das CNN-Büro in Seoul und wird Regierungssprecherin für den G20-Gipfel. Es könnte keine bessere Wahl für ein solches Ereignis geben. Viel Erfolg!
.
.
Wen ich aber aus verschiedenen Gründen respektiere und immer bewundert habe, ist Sohn Ji-ae. Dürfte euch jetzt erst einmal nichts sagen, aber Sohn Ji-ae war die erste Journalistin, durch die ich Aktuelles, Kurioses und Faszinierendes aus Korea auf den Mittagstisch geliefert bekommen habe.
.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich in der 7. Klasse mittags nach Hause gerast bin, um bloß nicht "Asia Today" zu verpassen. Selbst wenn ich bei meinem japanischen Kumpel war, fielen Hausaufgaben und Mittagessen flach, weil wir erst guckten, was dieses Mal wieder im Programm ist. Und wenn einer es Mal nicht gucken konnte, wurde sich am nächsten Tag ausgetauscht.
.
Oft war tatsächlich etwas über Korea dabei, gut recherchiert, was ich damals nicht wissen konnte, aber irgendwie zu spüren meinte, immer witzig aufbereitet und professionell, aber herzlich von Sohn Ji-ae kommentiert. Sohn und CNN waren meine Fenster nach Korea, denn in den deutschen Medien war damals von Korea noch weniger zu sehen als es heute der Fall ist und das Internet war damals noch quälend langsam, von englischsprachigen Angeboten über Korea Mal ganz abgesehen.
.
Diese lebendigen, bewegten Bilder und am Ende immer Sohn Ji-ae vor dem brodelnden Seouler Stadtleben mit dem Schlusskommentar - es wäre keine Übertreibung, dass vieles von dem Grundstein, der mich bewogen hat, mein Hobby zu vertiefen, aus diesen Berichten bestand. Korea war dort nicht irgendetwas Exotisches, Unverständliches, Unbekanntes - es war eines von vielen asiatischen Ländern, wirtschaftlich stark, kulturell vielfältig und anders, aber auch verdammt normal.
.
Wie ich auf diesen Schwank aus meiner Jugend komme? Sohn Ji-ae hat nach 25 Jahren ihre Journalisten-Karriere vorerst an den Nagel gehängt, verlässt das CNN-Büro in Seoul und wird Regierungssprecherin für den G20-Gipfel. Es könnte keine bessere Wahl für ein solches Ereignis geben. Viel Erfolg!
.
Label:
Journalismus,
Korea,
Korea Nachrichten,
Link,
Persönlichkeiten
Abonnieren
Posts (Atom)