20.10.08

Gosiwon | 고시원

Im Norden nichts Neues, im Süden habe ich auch heute wieder brav meinen 15-Stunden-Tag abgespult, damit ich mir zum Master-Start 2009 die Kaution für eine schöne Wohnung leisten kann - und jetzt die letzten Züge im PCBang. Da lese ich, dass nur wenige hundert Meter von hier, in einem Gosiwon in Nonhyeon, ein 30-jähriger Arbeitsloser aus Frustration über sein gescheitertes Leben meinte, unbedingt seine Mitbewohner in den Nachbarzellen erstechen zu müssen. Freude schöner Götterfunken, das macht mir meine Zelle gleich noch viel sympathischer, wenn ich mir vorstelle, dass Michael Myers mit dem Schlachterzimmer im Flur wartet. Ich hab eigentlich noch was vor im Leben. Andererseits bin ich eh nie zuhause: 3-4 Stunden zum Schlafen, wo ich abgeschlossen habe und ansonsten pendel ich ja nur zwischen Akademie, Fitness, KTO und Seolleung (Nachhilfe).
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Statistisch gesehen, bin ich sowieso sicher, denn sowas findet ja nur alle paar Jahre statt und eine Häufung in Gangnam wäre statistisch nicht erklärbar. Aber wie ich schon mal betont hatte; ich mag kein Mathe und vertrauen tu ich dem ganzen Zahlenzeugs eh nicht.
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Etwas Positives hat das Ganze zumindest für den Täter: ER hat überlebt, obwohl er das Ding angezündet hat und kommt jetzt in eine gemütliche Gefängniszelle, die sicher billiger und sehr wahrscheinlich größer ist als die Gosiwon-Wohnzelle. Tauschen möcht ich trotzdem nicht, denn Ihr wisst ja, was man über Seife in Gefängnissen sagt....ist wohl in Korea kaum anders.
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