Heute war meine erste Wohnungssuche in der Mittelschicht. Faszinierend. Bisher habe ich in Korea in kleineren One-Rooms gewohnt oder im Gosiwon. Auch in Deutschland habe ich zwar in einer guten Gegend, schön und geräumig gewohnt, aber auch das war halt eher eine Studentenwohnung.
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Heute war ich auf Suche nach Officetels. Mal abgesehen davon, dass ich hier im unteren Segment gucken musste und selbst dieses Geld noch nicht ganz zusammen habe, war das echt eine vollkommen andere Welt. Selbst in den abgeranzten steht vorne noch ein kleiner Wach-Ajeossi, der einen begrüßt, man hat eine kleine Einkaufszeile im Haus und so allerlei andere schöne Annehmlichkeiten. Nicht zuletzt sind auch die Wohnungen allesamt bewohnbar, mit viel Stauraum dank Einbauschränken. Kostet natürlich alles, aber man kann sich es dort sehr wohnlich machen, einrichten, umräumen etc. So viel Stauplatz brauche ich für meine drei Sachen gar nicht.
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Also habe ich mir heute bei 30 Grad und grausamer Luftfeuchte in Aeogae, Mapo und Gongdeok die Hacken wundgelaufen nach einem ansprechenden Heim für die nächsten zwei Jahre. Und bin doch wieder so schlau als wie zuvor.
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Die Kandidaten bisher:
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Platz 5: Direkt am U-Bhf Mapo gelegen, vom Zimmer aus Blick zwischen den Apartments zum Hangang, aber leider etwas blöd geschnitten. Ansonsten ganz nett. Aber eindeutig zu klein für den Preis.
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Platz 4: Zwischen den U-Bahnhöfen, ähnlich klein wie Nummer 5, aber gut ausgestattet. Was ganz nett ist: Klo und Dusche sind ein kleines Zimmer, die Waschmaschine verschwindet in einem Hausgeräteraum und gegenüber liegt das Waschbecken mit Spiegel quasi im Flur, der etwas vom Hauptflur um die Ecke abgeht.
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Platz 3: Direkt am U-Bahnhof Gongdeok gelegen in einem netten Neubau, direkt gegenüber von Lotte Castle mit großem Lotte-Supermarkt direkt davor. Das Zimmer ist recht klein, hat aber zwei große Einbauschrankwände und das Zimmer ist mit einer Milchglas-Schiebetür zweigeteilt, sodass ich einen Schlafbereich habe und einen Arbeits-Koch-Essbereich.
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Platz 2: Ein kleineres, längliches Officetel am Ende eines Ganges. Dadurch zwei große Fenster mit Aussicht in beide Richtungen und nur einen Nachbarn! Der Schnitt macht ein Trennen von Leben und Schlafen ein bissel kompliziert (müsste nen Stellschirm oder nen Vorhang oder sowas einziehen. Dafür auch hier superviel Stauraum, die Waschmaschine in dem großen Bad (noch nie gesehen in Korea ^^) und der allergrößte Vorteil: Neben der Lage in der Nähe vom U-Bhf Aeogae wäre das Fitness und Golfübungsstunden (fragt mich nicht, warum) schon kostenlos mit drin, da es das im Keller des Hauses gibt. Auch sonst war es das preiswerteste.
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Platz 1: Ein wunderschönes "Doppelstock-Officetel" wie ich es mir immer erträumt habe. Unendlich viel Stauplatz, über eine kleine Treppe noch mal ein Stock in halber Deckenhöhe (also man kann nicht stehen, aber aufrecht knien) und dort auch wieder eine Vitrine, kleine Bücherregale,dort wo man schlafen kann. Dazu eine superschöne Vitrine, eine große Küche mit großem Einbaukühlschrank in der Wand, bei der Deckenhöhe von etwa 3.50m auch noch schöne Deckenlampen, die von oben runterhängen. Man könnte aufgrund der schieren Größe getrennt Essen, Wohnen, Arbeiten und Schlafen haben, das Bad ist groß und hat sogar noch mal in der Dusche einen kleinen Schrank. Unglaublich toll.
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Knackpunkt: Liegt genau zwischen den Bahnhöfen, sodass man immer 5-10 Minuten extra einrechnen muss - und der größte Knackpunkt: Während die Nebenkosten niedriger sind, ist der Gesamtpreis natürlich am teuersten. Ich müsste für die Wohnung monatlich ungefähr das Doppelte des koreanischen Existenzminimums bezahlen. Hust. Ich könnte es mir knapp leisten, aber die Frage ist, ob es sich lohnt, wenn ich so viel arbeiten muss, um eine Wohnung zu haben, in die ich dann wegen Arbeit eh nicht so oft komme. Lol. Kapitalismus is voll doof und so.
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Ideal wäre wenn sich jetzt spontan jemand entscheidet, mit mir zusammenzuziehen und mir die 250.000 bis 300.000 Won Differenz zu meinem Wunschpreis monatlich zu überweisen. (Niiiiiiiiiiico? ^^).
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