17.3.10

Justiznews

Gute Nachricht:
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Korea schafft endlich das Ehebruch-Gesetz ab, das höchst anachronistisch war. Es wurde zwar höchst selten angewandt, wenn es aber angewandt wurde, gereichte es nur zu Rosenkrieg und mehr Streit als ohnehin nötig. In der heutigen Zeit sollte der Staat schlicht die Finger aus so etwas lassen. Gute Nachricht also; allein dadurch wird Korea in den Gleichberechtigungsrankings nächstes Jahr dann vielleicht mal vor Botswana und Burundi liegen.
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Schlechte Nachricht:
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Der Justizminister denkt laut über die Wiederausführung der Todesstrafe nach. Zur Erinnerung; Korea hat seit 1999 ein Moratorium über die Ausführung der Todesstrafe verhängt, direkt nachdem Kim Dae-jung, selbst zum Tode veurteilt, ins Amt kam. Meiner Meinung nach neben der Internet-Politik einer der beiden großen Erfolge der Regierung. Länder, die seit mehr als 10 Jahren keine Todesstrafe mehr ausgeführt haben, gelten als Länder mit faktisch abgeschaffter Todesstrafe, somit auch Korea.Nur leider zeigt sich jetzt, dass ein paar grausame Morde ganz schnell dazu führen können, dass zumindest über die Wiederaufnahme der ebenso grausamen Strafe diskutiert wird.
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Und was ich noch krasser fand: 80% der Koreaner sind derzeit für die Todesstrafe. Autsch. Da fällt mir immer wieder dieses schöne Zitat von Britney Spears ein:
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"Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine angemessene Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion fürs nächste Mal"
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Da die EU jedoch schon die ganze Zeit Druck auf Korea ausübt, die Todesstrafe ganz abzuschaffen und bereits einige Parlamentarier (Regierungs- und Oppostionsfraktionen) ihre Opposition angekündigt haben, war es hoffentlich nur ein kurzer Schnellschuss.
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Update 13:17 Uhr: Ok, inzwischen scheint sich das ganze als Sturm im Wasserglas zu erweisen. Als erster hochrangiger Vertreter der Regierungspartei hat heute Parlamentspräsident Kim Hyung-oh dem Justizminister widersprochen und statt einer Wiederausführung eine völlige Abschaffung der Todesstrafe gefordert.
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