Puh. Ein Schock jagt den nächsten. Nachdem ich wohlbehalten einen Taifun überlebt habe und relativ erholt (dazu dann im nächsten Post mehr) aus dem Urlaub mit meinen zwei verrückten koreanischen Kumpels zurück bin, sitze ich gerade zuhause und plötzlich macht es Rumms. Mal wieder ein gewichtiger Blitz 5 Meter über mir in den Blitzableiter eingeschlagen. Und dann war es dunkel. Überall. Nur die Notleuchten in den Fluren gingen.
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Was natürlich besonders gut ist: Der sogenannte Not-Aufzug war natürlich ebenfalls ausgefallen. Da saß ich nun im 19. Stock und dachte an die Warnungen so weit nach oben zu ziehen. Im Gegensatz zu den schreienderweise wild durchs Gebäude rennenden Frauen bin ich dann aber einigermaßen ruhig geblieben. Habe mir eine kleine Nottasche gepackt, Laptop, Geld und Handy geschnappt und bin runter in die Lobby. Das haben die anderen x-hundert Bewohner ebenfalls gemacht, jedenfalls bildete sich ab dem 3. Stock Stau und in der Lobby sah es dann aus wie am 11. September: Lauter Leute in Schlafanzug, telefonierend in der stockdunklen Lobby.
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Ich also weiter zu Starbucks, in Ruhe ein paar Stunden gearbeitet und jetzt wieder zurück; siehe da alles glatt gegangen. Kein Feuer kein nichts, einfach nur eine Notabschaltung, die man nicht so einfach wieder anbekommen hat. Die Techniker mussten ja schließlich auch erstmal in den 19. Stock und dann aufs Dach kommen, um die Anlagen zu reparieren.
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Alles glatt gegangen, aber bei anderen war es dramatischer: Eine Mutter saß heulend vor dem Fahrstuhlschacht. Die hatte ihre kleine Tochter allein mit dem Fahrstuhl fahren lassen, um Eis im Supermarkt im Erdgeschoss zu kaufen. Normalerweise kein großes Ding, aber dann saß das arme Ding mit ein paar anderen Leuten im Fahrstuhl fest. Der Fahrstuhl klemmte "nur" 30 Minuten - aber für die da drinnen muss das eine Ewigkeit gewesen sein.
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Da unsere Bewohner hier eh etwas klagewütig sind (letztens wurde die dritte Hausverwaltung in anderthalb Jahren von der Hausgemeinschaft rausgewählt), bin ich gespannt, was draus wird. Es gab schon die ersten wütenden Drohungen. Andererseits, klassischer Fall von höherer Gewalt.
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