Kim Jong-Il soll seinen Jüngsten, den kleinen Jong-un offiziell den wichtigen Gremien des Staates als Nachfolger vorgestellt haben, berichtet der südkoreanische Geheimdienst. Und der äußert sich nur, wenn er sich sicher ist, im Gegensatz zu anderen südkoreanischen Regierungsstellen.
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Dementsprechend wäre meine Vermutung tatsächlich richtig gewesen, dass sich die Vorgänge nicht auf Südkorea beziehen, sondern auf die internen Machtkämpfe. Es ist Kim schlicht scheißegal, ob Lee nun die Hand ausstreckt oder nicht.
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Bleibt nun also abzuwarten, ob die wichtigen Gremien (Armee, Partei, Verteidigungsrat etc.) die Regelung akzeptieren oder ob es zu Widerständen kommt, einen Mittzwanziger zum Chef des Landes zu ernennen. Mag sogar ganz schlau sein, weil der kleine Jong-un sicherlich ein paar gute "Assistenten" aus Armee und Partei an die Seite gestellt bekommt und die Machtbalance somit zwischen Familie Kim, Armee und Partei stabil bleibt. Wobei die Frage ist, wie Jong-un so ist und ob er nicht vielleicht doch selbst Macht ausüben will. Er ist immerhin auf einem Schweizer Eliteinternat ausgebildet geworden, hat die Welt gesehen.
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Im Klartext heißt diese Ankündigung aber vor allem eines: Bis der kleine Kim richtig im Sattel sitzt, werden jetzt noch eine ganze Menge Raketen fliegen müssen und das Säbelrasseln wird so bald nicht aufhören, im Gegenteil. Je größer der Widerstand gegen Jong-un in der Machtelite ist, desto eher kann es sicher auch zu größeren Provokationen kommen, um die Macht zu garantieren - oder je nach dem, wer gerade am Schalter sitzt - diese zu unterminieren.
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Wie auch immer: Bewegte Zeiten stehen der Halbinsel bevor.
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1 Kommentar:
Ich denke auch, dass sich vieles der momentanen "wir müssen uns beweisen-Strategie" auf innere Machtuntermauerung zurückzuführen ist. Nicht nur im Ausland, vor allem auch in NK selbst kennt ja niemand den kleinen Jong-un. Sein Vater ist damals 20 Jahre vor der Übernahme ernannt worden und seitdem auf fast allen Terminen dabei gewesen. Die Zitate vom Sushi-Chef kann ich nicht mehr hören, man kann aber nur hoffen, dass die schweizer Ausbildung wenigstens ein klein wenig was gebracht hat.
Da Nachfolgergerüchte ja schon lange und immer wieder aufkommen, hier mal eine kleine
interessante Möglichkeit der Bestätigung: Angeblich ist Kim Jong-Un schon im April in die SPA gewählt worden und zwar im District Nummmer 216 (der Geburtstag des Vaters), Zahlenmystik spielt ja immer eine große Rolle in NK. Bisher hatte man das wohl nicht wargenommen, da der gewählte nur als Kim Jong im Register steht, es soll aber der Sohn sein.
Scheint hier eigentlich schon allgemein bekannt zu sein, weiß auch nicht, warum die Zeitungen das bisher nicht übernommen haben.
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