25.2.10

Einer gegen Korea

Koreaner fühlen sich oft und gerne benachteiligt, unfair behandelt. Das führt dann zu Ausbrüchen nationalistischer Wut und dann beruhigt es sich wieder. Ich habe dann Mitgefühl mit den Koreanern, verwahre mich aber gegen die Ausbrüche.
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Dies mal fällt es aber sehr sehr schwer mich selbst zurückzuhalten. Worum geht es?
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Das koreanische Short-Track-Team der Damen ist relativ schwach in der Saison gewesen, China schien Korea schon überholt zu haben. Bei Olympia jetzt gemischte Leistungen, Grundstimmung im koreanischen Team aber "so schlimm wie befürchtet läuft es nicht, wir sind dran".
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Heute dann ein grandioses Staffelrennen mit ständigem Führungswechsel zwischen China und Korea. Dann die entscheidende Situation: Die Koreanerin überholt, ist schon vorbei, da fährt ihr die Chinesen von hinten, Seite auf den rechten Schlittschuh und kommt leicht von der Ideallinie ab, wird langsamer. Keiner stürzt, die Chinesin setzt sofort wieder zur Verfolgungsjagd an, Korea kommt trotzdem in Weltrekordzeit als erstes über die Linie, China dahinter.
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Und dann passiert das Unglaubliche: Der gleiche Schiedsrichter, der bereits 2002 für den riesigen Skandal gesorgt hat, bei dem dem Koreaner Kim Dong-seong die Goldmedaille aberkannt wurde, lässt sich vom Jubel der Koreaner nicht beeindrucken, guckt sich den Bildschirm an und disqualifiziert die Koreanerinnen.
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Die betreffende Szene hier noch mal anschauen. (Ab Minute 12 ist das ganze Elend zu sehen, ab 13:40 kommen die Wiederholungen)
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Das ist das Blöde am Short Track; man ist von diesen Schiedsrichtern abhängig. Wer ernsthaft meint, dass die Aktion von Kim Min-jeong auch nur fragwürdig war, der muss konsequenterweise in 90% der Short-Track-Rennen die Hälfte der Athleten disqualifizieren. Ohne knappe Überholmanöver ist es nicht mehr Short Track, sondern Eisschnelllaufen für kleine Leute.
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Hewitt gegen Korea: 7:0 (es gab noch 5 andere Entscheidung des Schiedsrichters gegen Korea in Weltcups und bei Weltmeisterschaften). Aufgrund seiner krassen Fehlentscheidung bei Olympia (und anderen Events) wurde Hewish sogar für 2 Jahre nicht mehr bei internationalen Events eingesetzt. Und nun versaut der Mann wieder ein wichtiges internationales Event. Da muss man doch auch die Eisschnelllauf-Union mal ganz eingehend hinterfragen. Südkorea hat Protest eingelegt, aber der wird wohl abgeschmettert werden. Das IOC lässt ja auch einen Bob nach dem anderen umkippen und tut so als wäre nichts passiert, da ist das hier wirklich eine Petitesse.
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Hewish sollte sich am besten in den nächsten Wochen nicht mehr irgendwo blicken lassen, wo Koreaner ihn ausfinding machen können; im Internet sind die 10 meistgesuchten Begriffe im Zusammenhang mit ihm und der Entscheidung; seine Privattelefonnummer und Adresse sowie seine E-Mails sind bereits im Internet frei verfüglich; die Portalseiten kommen nicht hinterher die Einträge zu löschen. Hunderttausende Zugriffe auf Videos und Kommentarseiten sprechen eine deutliche Sprache.
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Normalerweise bin ich auf der Seite der Schiedsrichter und auch ihm sollte nichts zustoßen, aber dass sich der Wut gegen ihn entlädt, das hat er sich selbst zuzuschreiben.
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Update 20:58 Uhr: Inzwischen hat sich Hewish geäußert und sagt, dass Kim die Chinesin bei der Aktion im Gesicht verletzt hätte. Dies sei der Grund für die Disqualizierung. Der englische Hilfsschiedsrichter hatte ihn drei mal gefragt, ob er sich da ganz sicher sei. Aus den Wiederholungen wird es nicht ersichtlich. Aber gut, dass die Bilder erklären, warum die Chinesin im Gesicht blutete.
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Die eigene Teamkollegin, die Bratze Wang Mong (kann auf koreanisch übrigens auch als "übelst dumm" übersetzt werden) hat ihr aus Wut über das Ergebnis beim ungestümen Übersteigen der Begrenzung den Schuh ins Gesicht gerammt. Im Gegensatz zu Hewishs Rumgeträume ist dies zu beweisen: Hier klicken.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine Frechheit!
Diese Olympischen Spiele werden nicht allein wegen des zu Tode gekommenen Sportlers als katastrophal in die Geschichte eingehen.
Sollte es dich trösten, Sohn, die Sympathien sind hier auf Seiten der Koreanerin. Hoffentlich hat der Prostest Koreas Erfolg!

LG ubd Bussi aus Berlin! deine Mama

Jens-Olaf hat gesagt…

Korea: Ich muss mal selbst darüber posten: Ist das einzige Dritte Welt Land der 50er (jetzt nicht mehr), dass bei der Winterolympiade überhaupt Medaillen bekommt. Und davon 11 jetzt. China ist das zweite Land und Ausnahme hier mit ähnlichen Voraussetzungen. Ansonsten, nur ehemalige Erste und Zweite Welt.

Unknown hat gesagt…

Ja Ja die ganze Welt gegen Korea ...oh~
Im Eisschnellauf hat Korea wegen der Blödheit des Schiris der Holländer profitiert und Gold gewonnen :-)
Nun im Short Track war es eben eine zweifelhafte Entscheidung die den Koreanerinnen das Gold gekostet hat, so ist eben das Leben
Den Schiri jetzt im Internet bloszustellen und seine Daten ins Netz zu stellen ist mehr als krank und leider typisch Koreanisch :-(